
Moon
Moon (2009), einer der am meisten gefeierten Erstlingsfilme dieses Jahrhunderts, erzählt die oberflächlich betrachtet einfache Geschichte von Sam Bell (Sam Rockwell), der auf der dunklen Seite Helium-3 abbaut und seinem Doppelgänger gegenübersteht. Aus diesem Szenario heraus erkundet Regisseur und Co-Drehbuchautor Duncan Jones ethische Fragen, die sich auf ihre philosophische Tiefe hin untersuchen lassen und an Science-Fiction-Filme der 1970er und 1980er Jahre wie Silent Running (1972), Soylent Green (1973), Logan's Run (1976), Alien (1979) und Outland (1981) erinnern.
So wie der Mond, der so oft über der Erde zu sehen ist, im Laufe der Menschheitsgeschichte auf vielfältige Weise interpretiert wurde, so ist auch der Film Moon offen für verschiedene Lesarten und Interpretationen. Brian Robb geht in seinem Band Constellation zunächst auf das frühe Filmschaffen und die Einflüsse von Regisseur Jones ein und wirft einen kurzen Blick auf frühere Darstellungen des Mondes im Science-Fiction-Kino. Anschließend beschreibt er die Produktionsgeschichte des Films, wobei er besonders darauf eingeht, wie die Zwänge des britischen Low-Budget-Films die Kreativität beflügeln und wie sich das kreative Team die Zukunft vorstellte.
In den folgenden Kapiteln werden die in Moon aufgeworfenen Fragen nach Isolation und Identität untersucht - was macht einen Menschen aus? Wie verändern die unterschiedlichen Erfahrungen die einzelnen Klone von Sam Bell? - und Fragen der Theologie, indem Begriffe wie Neugierde und Erforschung untersucht werden. Abschließend wird die kritische Rezeption von Moon untersucht und die Art und Weise betrachtet, wie die Themen des Films in Duncan Jones' nächstem Film Source Code (2011) weiterentwickelt und extrapoliert wurden.