Bewertung:

Das Buch bietet einen prägnanten Überblick über den moralischen Relativismus und seine Kritik und ist damit eine hervorragende Einführungslektüre für Leser, die sich für Debatten über Relativismus und Multikulturalismus interessieren. Es wird jedoch kritisiert, dass es an einer tiefgreifenden, unabhängigen Kritik des moralischen Relativismus mangelt und dass der Autor sich stark auf etablierte Denker stützt, was seine eigenen Ideen verdecken kann.
Vorteile:Das Buch wird gelobt, weil es einen soliden, prägnanten und leicht zugänglichen Überblick über ein kompliziertes Thema bietet. Es dient als hervorragende Einführung in die Theorien des Relativismus und des Multikulturalismus und schafft Raum für Diskussionen zwischen verschiedenen Denkern. Der Schreibstil ist fesselnd, und das Buch gilt als ausgezeichnete Lektüre für alle, die mit dem Thema vertraut sind oder sich neu damit befassen.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass das Buch sein Versprechen, eine unabhängige Kritik des moralischen Relativismus zu liefern, nicht vollständig einlöst und die vorgeschlagenen alternativen Theorien nur unzureichend geprüft werden. Darüber hinaus sind einige Rezensenten der Meinung, dass der starke Rückgriff des Autors auf Zitate und Verweise auf andere Philosophen der Klarheit seiner eigenen Ideen abträglich ist.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Moral Relativism: Big Ideas/Small Books
Der moralische Relativismus zieht an und stößt ab. Was ist an ihm vertretbar und was ist abzulehnen? Haben wir als Menschen keine gemeinsamen Maßstäbe, mit denen wir uns gegenseitig verstehen können? Können wir darauf verzichten, die Praktiken der anderen zu beurteilen? Haben wir wirklich unterschiedliche Auffassungen darüber, was Gut und Böse, Tugend und Laster, Schaden und Wohlergehen, Würde und Demütigung ausmacht, oder gibt es eine grundlegende Gemeinsamkeit, die alles übertrifft?
Diese Fragen tauchen überall auf, von Montaignes Essay über Kannibalen über die UN-Menschenrechtserklärung bis hin zur Debatte über Genitalverstümmelung bei Frauen. Mit der zunehmenden Masseneinwanderung, dem Aufkommen des religiösen Extremismus, den Herausforderungen des islamistischen Terrorismus, dem Aufkommen der Identitätspolitik und dem Unmut über den Kolonialismus und das massive Wohlstands- und Machtgefälle zwischen Nord und Süd werden sie immer dringlicher. Sind Menschenrechte und humanitäre Interventionen nur die neueste Form des Kulturimperialismus? Mit welchem Recht beurteilen wir bestimmte Praktiken als barbarisch? Wer sind die wahren Barbaren?
In diesem provokanten neuen Buch wirft der renommierte Gesellschaftstheoretiker Steven Lukes einen scharfen und aufschlussreichen Blick auf diese und andere herausfordernde Fragen und untersucht die Grundlagen dessen, was wir glauben, warum wir es glauben und ob es eine tiefe Kluft zwischen „uns“ und „ihnen“ gibt.