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Killer Tapes and Shattered Screens: Video Spectatorship from VHS to File Sharing
Seit Mitte der 1980er Jahre sehen sich die US-Zuschauer die meisten Filme auf einer Videoplattform an, sei es VHS, DVD, Blu-ray, Video On Demand oder Streaming Media. Die jährlichen Videoeinnahmen übersteigen seit über fünfundzwanzig Jahren die Einnahmen aus den Kinokassen.
Kurz gesagt, Video ist zum strukturierenden Diskurs der US-Filmkultur geworden. Killer Tapes and Shattered Screens untersucht, wie voraufgezeichnete Videos die Prämissen und Versprechen des Kinobesuchs neu gestalten. Doch anstatt eine Geschichte der Videotechnologie oder der Rezeption zu bieten, analysiert Caetlin Benson-Allott, wie die Filme selbst die Symbiose von Plattform und Zuschauer verstehen und darstellen.
Anhand von Fallstudien und genauen Lektüren, die Industriegeschichte mit Gerätetheorie, Psychoanalyse mit Plattformstudien und Produktionsgeschichte mit postmoderner Philosophie verbinden, legt Killer Tapes and Shattered Screens eine Genealogie der postkinematischen Zuschauerschaft in Horrorfilmen, Thrillern und anderen Exploitation-Genres frei. Von Night of the Living Dead (1968) bis Paranormal Activity (2009) verfolgen diese Filme ihren Zuschauer von einer Plattform zur anderen und passen sich dabei neuen Ausstellungsnormen und kulturellen Belangen in der Entwicklung des Videosubjekts an.