Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 3 Stimmen.
Morphology by Itself: Stems and Inflectional Classes
Die meisten neueren Forschungen auf dem Gebiet der generativen Morphologie haben die Behandlung rein morphologischer Phänomene vermieden und sich stattdessen auf Schnittstellenfragen konzentriert, wie etwa die Beziehung zwischen Morphologie und Syntax oder zwischen Morphologie und Phonologie.
In dieser Monographie argumentiert Mark Aronoff, dass Linguisten die Morphologie als solche betrachten müssen, nicht nur als Anhängsel von Syntax und Phonologie, und dass die linguistische Theorie eine separate und autonome morphologische Komponente zulassen muss. Nach einem allgemeinen Einführungskapitel untersucht Aronoff zwei enge Klassen morphologischer Phänomene, um seine Argumentation zu untermauern: Wortstämme und flektierende Klassen.
Er konzentriert sich zunächst auf die lateinische Verbmorphologie und argumentiert, dass morphologische Stämme weder syntaktische noch phonologische Einheiten sind. Anhand von Daten aus einer Reihe von Sprachen unterstreicht er dann den traditionellen Standpunkt, dass die Flexionsklasse eines Wortes nicht auf sein syntaktisches Geschlecht reduziert werden kann. Anschließend untersucht er im Detail das phonologisch motivierte nominale Flexionsklassensystem zweier Sprachen Papua-Neuguineas (Arapes und Yimas) und die genaue Art der Beziehung zwischen diesem System und dem entsprechenden Geschlechtssystem.
Schließlich argumentiert Aronoff anhand einer Reihe semitischer Sprachen, dass die Verbklassen dieser Sprachen rein flektierend sind, obwohl sie teilweise durch derivative und syntaktische Überlegungen motiviert sind. Mark Aronoff ist Professor für Linguistik an der State University of New York in Stony Brook.