Bewertung:

Das Buch „Mosquito Soldiers“ von Andrew M. Bell befasst sich eingehend mit den Auswirkungen von durch Mücken übertragenen Krankheiten, insbesondere Malaria und Gelbfieber, auf den amerikanischen Bürgerkrieg. Er argumentiert, dass diese Krankheiten eine entscheidende Rolle für die militärische Strategie und den Ausgang des Krieges spielten, und hebt hervor, dass eine beträchtliche Anzahl von Soldaten durch Krankheiten und nicht durch Kampfhandlungen starb. Das Buch wird für seine gründliche Recherche und seine aufschlussreiche Perspektive auf einen weniger diskutierten Aspekt des Krieges gelobt.
Vorteile:⬤ Bietet eine einzigartige Perspektive auf den Bürgerkrieg, indem es sich auf Krankheiten und ihre Auswirkungen auf militärische Operationen konzentriert.
⬤ Gut dokumentiert mit Primärquellen und statistischen Daten.
⬤ Fesselnde Erzählung, die die historische Bedeutung von Malaria und Gelbfieber veranschaulicht.
⬤ Prägnant und informativ, so dass es sowohl für Wissenschaftler als auch für allgemeine Leser zugänglich ist.
⬤ Beleuchtet erfolgreich einen wichtigen, aber oft übersehenen Aspekt der Militärgeschichte.
⬤ Einige Leser könnten den Fokus auf Krankheiten weniger fesselnd finden als traditionelle militärische Erzählungen.
⬤ Das Buch ist relativ kurz (120 Seiten), was dazu führen kann, dass sich manche Leser eine tiefer gehende Analyse oder mehr Details wünschen.
⬤ Einige Leser könnten das Gefühl haben, dass andere wichtige Aspekte des Bürgerkriegs nicht ausreichend behandelt werden.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Mosquito Soldiers: Malaria, Yellow Fever, and the Course of the American Civil War
Von den 620 000 Soldaten, die während des Amerikanischen Bürgerkriegs ums Leben kamen, starb die überwältigende Mehrheit nicht an Schusswunden oder Säbelhieben, sondern an Krankheiten. Und von den verschiedenen Krankheiten, die beide Armeen heimsuchten, waren nur wenige so verbreitet wie Malaria - eine durch Mücken übertragene Krankheit, an der allein in der Unionsarmee über 1. 1 Million Soldaten, die allein in der Unionsarmee dienten. Gelbfieber, eine weitere durch Mücken übertragene Krankheit, versetzte die militärischen Planer in Angst und Schrecken, denn sie wussten, dass "Yellow Jack" eine ganze Armee innerhalb weniger Wochen auslöschen konnte. In dieser bahnbrechenden Medizingeschichte untersucht Andrew McIlwaine Bell die Auswirkungen dieser beiden schrecklichen, von Mücken übertragenen Krankheiten auf die wichtigsten politischen und militärischen Ereignisse der 1860er Jahre und zeigt, wie tödliche Mikroorganismen, die von einem winzigen Insekt übertragen wurden, den Verlauf des Bürgerkriegs mitbestimmten.
Die Soldaten beider Seiten beklagten sich häufig über die lästigen Plagegeister, die sich von ihrem Blut ernährten, in ihren Ohren summten, in ihre Zelte eindrangen und allgemein zum Elend des Armeelebens beitrugen. Sie ahnten nicht, dass die große Moskitopopulation des Südens als eine Art Söldnertruppe fungierte, als eine dritte Armee, die je nach den Umständen für oder gegen eine der beiden Seiten arbeiten konnte. An Malaria und Gelbfieber erkrankten nicht nur Tausende von Soldaten der Union und der Konföderation, sondern sie beeinflussten auch den Zeitplan und den Erfolg bestimmter wichtiger militärischer Operationen. Einige Befehlshaber nahmen die Bedrohung durch die Seuchenlandschaft im Süden ernst und planten entsprechend.
Andere reagierten erst, als eine große Zahl ihrer Männer bereits erkrankt war. Afroamerikanische Soldaten wurden in Gebiete beordert, die für Weiße als ungesund galten, und die Quartiermeister der Konföderation sahen hilflos zu, wie das Gelbfieber wichtige Hafenstädte heimsuchte, kritische Versorgungsketten unterbrach und eine öffentliche Panik auslöste.
Bell schildert auch die Auswirkungen der Krankheit auf die Zivilbevölkerung und beschreibt, wie der Mangel an Malariamedikamenten dazu beitrug, die traditionellen Geschlechterrollen zu untergraben, indem vornehme Frauen aus den Südstaaten zu Schmugglern wurden. Die Stadtbewohner des Südens lernten während der Unionsbesetzung den Wert der Hygiene kennen, nur um nach deren Ende den Schrecken neuer Gelbfieberausbrüche zu ertragen, und nach dem Krieg brachten Bundessoldaten die Malaria wieder in die nicht immunen Gebiete des Nordens ein. In seiner lebendigen Erzählung interpretiert Bell bekannte Schlachten und Ereignisse des Bürgerkriegs aus einem epidemiologischen Blickwinkel neu und bietet so eine faszinierende medizinische Perspektive auf den Krieg.
Indem er sich auf zwei spezifische Krankheiten statt auf eine breite Palette medizinischer Themen des Bürgerkriegs konzentriert, bietet Bell ein klares Verständnis dafür, wie Umweltfaktoren als Agenten des Wandels in der Geschichte dienen. Mit Mosquito Soldiers beweist er in der Tat, dass der Verlauf des Bürgerkriegs ganz anders gewesen wäre, wenn die durch Moskitos übertragenen Krankheiten in den 1860er Jahren nicht Teil der Landschaft des Südens gewesen wären.