Bewertung:

Das Buch „Engines of Empire: Steamships and the Victorian Imagination“ von Douglas R. Burgess, Jr. untersucht die Auswirkungen der Dampfkraft auf die viktorianische Gesellschaft und konzentriert sich dabei auf Dampfschiffe und ihre Rolle bei der Gestaltung der Wahrnehmung von Zeit, Raum und Technologie. Das Buch kombiniert historische Analysen mit Literatur und persönlichen Berichten, um einen umfassenden Überblick über die technologische Kultur der Epoche zu geben.
Vorteile:Gut recherchiert und fesselnd, verbindet der Autor technische Details effektiv mit dem historischen Kontext. Der Schreibstil ist klar und unterhaltsam und macht komplexe Ideen zugänglich. Durch die Verwendung von Anekdoten und einer Vielzahl von Quellen bleibt die Erzählung fesselnd und spricht Historiker und Enthusiasten gleichermaßen an.
Nachteile:Die Fokussierung auf Dampfschiffe könnte das Publikum auf diejenigen beschränken, die sich speziell für diesen Aspekt der viktorianischen Geschichte interessieren, und Leser, die ein breiteres Verständnis für die technischen Fortschritte dieser Zeit suchen, möglicherweise ausschließen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Engines of Empire: Steamships and the Victorian Imagination
Im Jahr 1859 verließ die S. S. Great Eastern England auf ihrer Jungfernfahrt. Sie war ein bemerkenswertes Wunder des neunzehnten Jahrhunderts: eine Stadt aus Eisen, länger als der Trafalgar Square, höher als der Turm von Big Ben und schwerer als die Westminster Cathedral. Ihre Paddel hatten die Größe von Riesenrädern.
Ihre Decks boten Platz für viertausend Passagiere auf dem Weg nach Amerika oder zehntausend Soldaten auf dem Weg in den Raj. Dennoch endeten ihre Tage als schwimmender Rummelplatz, bevor sie 1889 kurzerhand demontiert wurde.
Dampfschiffe wie die Great Eastern nahmen im Bewusstsein der Viktorianer einen besonderen Platz ein. Sie überquerten Ozeane, beförderten Touristen und Truppen gleichermaßen und wurden zu Emblemen des Nationalismus, der Moderne und des Triumphs der Menschheit über die grausamen Elemente. Jahrhundert war der Stapellauf eines Schiffes eines der bekanntesten Symbole des sozialen und technischen Fortschritts in Großbritannien. Doch hinter dieser Feier der Macht des Empires verbargen sich Selbstüberschätzung und eine fast religiöse Verehrung der Technik. Die Gleichsetzung von Dampf und Zivilisation hatte katastrophale Folgen für die unterworfenen Völker in aller Welt.
Engines of Empire erzählt die Geschichte der komplexen Beziehung zwischen den Viktorianern und ihren wundersamen Dampfschiffen. Es folgt berühmten Reisenden wie Mark Twain, Charles Dickens und Jules Verne sowie gewöhnlichen Zuschauern, Touristen und kaiserlichen Verwaltern bei der Überquerung der Ozeane auf dem Weg in die Kolonien. Das Buch ist reich an Anekdoten und ironischem Humor und bietet einen faszinierenden Einblick in eine Welt, in der sich ein Imperium mächtig fühlte und alles möglich schien - wenn man nur eine Lokomotive hatte, die es antrieb.