Bewertung:

Jan Swaffords Mozart-Biografie ist eine umfassende und fesselnde Erkundung des Lebens und des Werks des Komponisten, die sowohl seine persönlichen Erfahrungen als auch seine musikalischen Beiträge detailliert beschreibt. Obwohl das Buch sehr informativ und gut geschrieben ist, könnte die ausführliche Analyse von Mozarts Kompositionen die Leser, die sich mehr für seine Biografie als für seine Musik interessieren, überfordern.
Vorteile:Detailliert, gut recherchiert, fesselnder Schreibstil, räumt mit Mythen über Mozart auf, gibt persönliche Einblicke und stellt einen historischen Kontext für sein Leben und seine Musik her, der sowohl für Musikliebhaber als auch für diejenigen, die mit klassischer Musik weniger vertraut sind, zugänglich ist.
Nachteile:Die extrem detaillierte musikalische Analyse mag für manche Leser übertrieben sein, die kleine Schrift kann schwer zu lesen sein, und das Gleichgewicht zwischen biografischem Inhalt und musikalischer Analyse mag diejenigen nicht zufrieden stellen, die einen tieferen Fokus auf Mozarts persönliches Leben suchen.
(basierend auf 67 Leserbewertungen)
Mozart: The Reign of Love
Jetzt als Taschenbuch: die definitive Biografie eines der meistgepriesenen Musikgenies der Geschichte, Wolfgang Amadeus Mozart, von dem gefeierten Komponisten und Biografen Jan Swafford
Schon im frühesten Alter zeigte sich, dass Wolfgang Mozarts einzigartige Fantasie in alle Richtungen ging. Er hasste es, sich zu langweilen, und er hasste es, untätig zu sein, und sein ganzes Leben lang reagierte er auf diese Bedrohungen mit einem Repertoire an geistigen und körperlichen Gegenmitteln. Ob in seiner wahnsinnig obszönen Art oder nicht, Mozart war immer urkomisch. Er ging an jeden Teil seines Lebens, und vielleicht am meisten an sein gesellschaftliches Leben, mit ungeheurem Elan heran. Sein Freundes- und Gönnerkreis war breit gefächert und umfasste jeden, der seinen grenzenlosen Appetit auf Musik und alles, was Spaß und Vergnügen bereitete, ansprach.
Mozart war als unerklärliche Naturgewalt bekannt, die sich von einer leuchtenden Improvisation auf der Klaviatur zu einem Sprung über die Möbel erheben konnte. Er trommelte ständig auf Dingen herum, klopfte mit den Füßen, plapperte vor sich hin, konnte aber auch deine Hand ergreifen und dich mit einem tiefen, suchenden und melancholischen Blick in seinen blauen Augen ansehen. Selbst in Gesellschaft hatte Mozart oft den Eindruck, nicht ganz da zu sein. Es war, als ob er gleichzeitig auf der Bühne und hinter der Bühne lebte, eine Figur in der Tragikomödie des Lebens, aber auch außerhalb davon, beobachtend, studierend, Material für den Stoff seiner Kunst sammelnd.
Wie Jan Swaffords Biografien über Beethoven und Johannes Brahms ist auch Mozart die vollständige Exhumierung eines Genies in seinem und unserem Leben: eines Mannes, der die Welt noch Jahrhunderte später mit seinem Talent bereichern und die klassische Musik unermesslich prägen sollte. Wie Swafford zeigt, ist es fast unmöglich, die Ursprünge und Entwicklungen der klassischen Musik sowie die Barockzeit zu verstehen, ohne sich mit dem Mann selbst zu beschäftigen.