Bewertung:

Dieses Buch bietet eine eingehende Untersuchung von Mozarts Opern im Kontext der Aufklärung und breiterer kultureller Bewegungen der Zeit. Es wird für seine reichhaltigen Einblicke und seine gründliche Analyse gelobt, obwohl es wegen seiner Behandlung der Freimaurerei und einiger spezifischer Werke kritisiert wird.
Vorteile:Das Buch bietet einen ausgezeichneten Kontext für das Verständnis von Mozarts Opern, erörtert auf fesselnde Weise Themen der Aufklärung und bietet eine einzigartige Perspektive, die die Vorurteile der Leser herausfordert. Es wird gelobt für seine wortgewandte Schreibweise, die reiche Erforschung von Musik und Philosophie und die Fähigkeit, aufschlussreiche Verbindungen zur historischen Periode herzustellen. Es ist gut strukturiert, regt zum Nachdenken an und macht auch bei wiederholter Lektüre Spaß.
Nachteile:Einige Rezensenten fanden das Buch in seiner Interpretation der Freimaurerei und des freimaurerischen Kontextes in Bezug auf Mozart mangelhaft. Darüber hinaus wurde das Kapitel über „Die Zauberflöte“ als enttäuschend bezeichnet, da es die Verbindungen der Oper zur Aufklärung nicht eingehend genug untersucht. Das Fehlen einer musikalischen Analyse könnte auch Leser abschrecken, die einen eher musikwissenschaftlichen Ansatz suchen.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Mozart and the Enlightenment: Truth, Virtue, and Beauty in Mozart's Operas
In dieser faszinierenden Studie über Mozarts Opern zeigt Nicholas Till, dass der Komponist kein göttlicher Idiot war, sondern ein Künstler, dessen Werk von den Ideen und Entdeckungen der Aufklärung geprägt war. Der Autor untersucht die dramatische Entstehung einer modernen Gesellschaft im Österreich des 18.
Jahrhunderts und stützt sich dabei auf so berühmte Schriftsteller und Denker der Zeit wie Richardson, Voltaire, Rousseau, Kant, Goethe, Schiller und Blake, um die Geschichte und Bedeutung der Aufklärung und Mozarts Rolle in ihr neu zu bewerten. Er beschwört für uns das Wien der 1780er Jahre herauf, eine Welt intensiver intellektueller Auseinandersetzungen, politischer Debatten und religiöser Untersuchungen, die den philosophischen Inhalt von Mozarts Opern stark beeinflussten.
Von der frühen La Finta Giardiniera, die auf Richardsons Pamela basiert, bis zur Entführung aus dem Serail, die die politischen Ziele Kaiser Josephs II. unterstützen sollte, von Le nozze di Figaro, einer tiefgründigen Erkundung der Ehe als menschliche und soziale Institution, bis zur Zauberflöte nach der Aufklärung, zeugen die Opern von den sich wandelnden Ansichten der Epoche und von Mozarts eigener Suche nach persönlicher und künstlerischer Identität.