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Mugabe's Legacy: Coups, Conspiracies, and the Conceits of Power in Zimbabwe
Der parteiinterne „Putsch“ in Simbabwe im Jahr 2017 und der Tod des abgesetzten Präsidenten Robert Mugabe fast zwei Jahre später erfordern eine sorgfältige, historisch differenzierte Erklärung. Wie konnte Mugabe vier Jahrzehnte lang die Macht über Partei und Staat erlangen und behalten? Haben die mutmaßlichen und beinahe tatsächlichen „Putsche“, die dahinter stehenden Verschwörungen und die damit einhergehenden mythomanischen Vorstellungen letztlich ironischerweise sein fast tragisches Ende herbeigeführt? Hat Mugabes besondere Art der Machtausübung mit seinem eigenen Sturz eine Endgültigkeit erreicht, während seine Nachfolger mehr darum kämpfen, die politischen Widersprüche Simbabwes auszugleichen? Werden die Phalanxen, die sich gegen Mugabes Kontrolle aufstellen, weiter ausfransen, während Simbabwe zerfällt?
Mugabes Vermächtnis geht diesen Fragen auf der Grundlage von mehr als vierzig Jahren Archiv- und Interviewforschung über die politische Geschichte Simbabwes und seine gegenwärtige prekäre Lage auf den Grund. Beginnend mit der Mitte der 1970er Jahre wird nachgezeichnet, wie Mugabe durch machiavellistische Schachzüge den Gipfel der ohnehin schon schlüpfrigen Hänge der Zimbabwe African National Union erreichen konnte, und zwar durch die Komplexität des Kalten Krieges, regionaler, ideologischer, generationenbezogener, inter- und innerparteilicher Spannungen. Die Lehren, die der Präsident und die im Entstehen begriffene Regierungspartei daraus gezogen haben, haben sich dann allmählich nach innen gekehrt und schließlich zu einem Beinahe-Zusammenbruch geführt, der nun den gesamten politischen Raum des Landes durchdringen könnte.
David B. Moore zeichnet diesen Aufstieg und Fall anschaulich nach, bis hin zum heutigen Chaos in Simbabwe.