
Multicultural Cities of the Habsburg Empire, 1880-1914: Imagined Communities and Conflictual Encounters
Catherine Horel hat eine vergleichende Analyse der gesellschaftlichen, ethnischen und kulturellen Vielfalt in den letzten Jahrzehnten der Habsburgermonarchie in zwölf Städten vorgenommen: Arad, Bratislava, Brno, Chernivtsi, Lviv, Oradea, Rijeka, Sarajevo, Subotica, Timioara, Trieste und Zagreb.
Mit der bewussten Auswahl dieser Städte will der Autor der unverhältnismäßigen Aufmerksamkeit entgegenwirken, die den größten Städten des Reiches zuteil wird. Durch die Fokussierung auf die Aspekte des Alltagslebens der Stadtbewohner (Vereine, Schulen, Wirtschaft und Kommunalpolitik) vermeidet das Buch eine Idealisierung der Monarchie als Paradies des friedlichen Multikulturalismus und vermeidet auch eine Übertreibung der Konflikte.
Die Autorin behauptet, dass die Welt der habsburgischen Städte ein dynamischer Raum war, in dem viele Modelle nebeneinander existierten und für Lebendigkeit, Nachahmung und Konflikte sorgten. Die Modernisierung brachte die Auflösung alter Strukturen mit sich, aber auch Mobilität, den Fortschritt der Bildung, die Explosion des Vereinslebens und ein ständig wachsendes kulturelles Angebot.