
Multispecies Storytelling in Intermedial Practices
Multispecies Storytelling in Intermedial Practices ist ein spekulatives Unterfangen, das der Frage nachgeht, wie wir Welten anders darstellen, weitergeben und lesen können, wenn wir andere Arten als eigenständige Protagonisten betrachten. Welche anderen Geschichten können wir erfinden und erzählen, die aus dem vielsprachigen Geplapper von Multispezies-Kollektiven stammen? Könnten uns solche Geschichten lehren, wie wir anders menschlich werden können?
Oft wird der Mensch als das einzige Lebewesen definiert, das über Sprache verfügt und folglich in der Lage ist, die Welt zu artikulieren, darzustellen und zu reflektieren. Und doch wird die Welt durch fortwährende und vielsprachige Gespräche zwischen verschiedenen Organismen geschaffen und umgestaltet, die in Tönen, Bewegungen, Gesten, Hormonen und elektrischen Signalen widerhallen. Überall macht sich das Leben in einer Vielzahl von Medien und Modalitäten bemerkbar, wird gehört und verstanden. Einige dieser Register sind für unsere menschlichen Sinne zugänglich, andere nicht.
Angesichts einer nicht allzu fernen Katastrophe, die in vielerlei Hinsicht und für viele von uns bereits eingetreten ist, wird schmerzlich deutlich, dass unsere Vorstellungsbilder dringend der Korrektur und des Ersatzes bedürfen. Wie können wir andere Arten von Geschichten und Visionen von der Welt kultivieren und verbreiten, die eine bescheidene, aber radikale Hoffnung versprechen? Wenn wir weiterhin dieselbe Art von Sprachen, dieselbe Art von wissenschaftlichem Gatekeeping, dieselbe Art von Geschichten über "unseren" Platz in der Natur reproduzieren, bleiben wir angesichts des Zusammenbruchs gefühllos.
Multispecies Storytelling in Intermedial Practices bietet Schritte in Richtung einer (selbst-)kritischen Multispezies-Philosophie, die das weit gefasste und scheinbar neutrale Konzept der Menschheit hinterfragt und qualifiziert, das in und um die in der westlichen Wissenschaft und Akademia geführten Gespräche verwendet wird. KünstlerInnen, AktivistInnen, SchriftstellerInnen und WissenschaftlerInnen geben eine Vielzahl unterschiedlicher Interpretationen darüber, wie wir unsere Welt mit Hilfe verschiedener Medien erzählen können - und geben möglicherweise auch Hinweise darauf, wie wir sie verändern können.