Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende und detaillierte Untersuchung von Telemanns Instrumentalmusik und füllt damit eine bemerkenswerte Lücke in der Musikliteratur. Es ist zwar sehr informativ mit Beispielen und Einblicken in seine Werke, aber es ist auch technisch und dicht, so dass es für Gelegenheitsleser oder diejenigen, die keinen ernsthaften musikalischen Hintergrund haben, eine Herausforderung darstellt.
Vorteile:⬤ Eingehende Analyse von Telemanns Musik, reich an Beispielen
⬤ füllt eine Lücke in der Literatur
⬤ vergnügliche Einblicke aus der Perspektive des Autors
⬤ detailliert und wissenschaftlich, dennoch lesbar für diejenigen mit etwas Hintergrundwissen.
⬤ Dichte und technische Prosa mit komplizierter Terminologie
⬤ unzureichendes Glossar für Laien
⬤ kann für Gelegenheitsmusiker oder ernsthafte Amateure ohne fundierte musiktheoretische Kenntnisse zu anspruchsvoll sein.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Music for a Mixed Taste: Style, Genre, and Meaning in Telemann's Instrumental Works
Georg Philipp Telemann hat uns eines der reichsten Vermächtnisse der Instrumentalmusik des 18. Jahrhunderts hinterlassen.
Obwohl seine Konzerte, Sonaten und Suiten zu seinen Lebzeiten als ein entscheidender Beitrag zur Gattung galten, wurden sie nach seinem Tod fast zwei Jahrhunderte lang praktisch ignoriert. Dennoch gehören diese Werke heute zu den beliebtesten des Barockrepertoires. In Music for a Mixed Taste betrachtet Steven Zohn die Musik Telemanns aus stilistischen, gattungsspezifischen und kulturellen Perspektiven.
Er untersucht den kosmopolitischen gemischten Geschmack des Komponisten - eine Mischung aus französischem, italienischem, englischem und polnischem Nationalstil - und seine phantasievolle Ausweitung dieses Konzepts auf Mischungen des alten (spätbarocken) und neuen (galanten) Stils. Telemann hatte eine ebenso bemerkenswerte Vorliebe für die Verschmelzung von Gattungen, was sich in seiner Vorreiterrolle bei der Entwicklung von Mischformen wie der Sonate auf Concertenart und der Ouvertürensuite mit Soloinstrument (Concert en. Ouvertüre).
Zohn untersucht die außermusikalischen Bedeutungen von Telemanns charakteristischen Ouvertüren-Suiten, die mit beschreibenden Texten versehen sind, die sie mit Literatur, Medizin, Politik, Religion und der natürlichen Welt in Verbindung bringen, und die als Vehikel für den scharfen Sinn des Komponisten für musikalischen Humor dienten. Zohn untersucht dann Telemanns beispielloses Selbstverlagsunternehmen in Hamburg und beleuchtet die bisher unerkannte Anleihe J. S.
Bachs bei einem Telemann-Konzert. Die Musik für einen gemischten Geschmack zeigt außerdem, wie Telemanns Stilpolonaise musikalische und soziale Bedeutungen durch die zeitlosen Gegensätze von Orient und Okzident, Stadt und Land sowie Ernst und Komik erzeugt.