Bewertung:

Das Buch erforscht die Geschichte der musikalischen Aufführung, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Live-Aufführungen liegt, die durch das Streben nach Perfektion bei Aufnahmen beeinflusst wurden. Es bietet eine aufschlussreiche Analyse früherer Aufführungspraktiken, früherer Aufnahmen und heutiger Erwartungen an die Wertschätzung von Musik.
Vorteile:Eine gründliche historische Analyse, philosophische Einsichten über die musikalische Darbietung, gut dokumentiert mit Musikbeispielen, wertvoll für Musiker und Musikliebhaber, präsentiert eine faszinierende Perspektive auf aufgenommene versus Live-Musik.
Nachteile:Könnte von einer CD zum Anhören profitieren, könnte eine Herausforderung für diejenigen sein, die kein fundiertes Wissen über musikalische Begriffe haben.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Performing Music in the Age of Recording
Seit mehr als einem Jahrhundert kommen Hörer in den Genuss von Aufnahmen klassischer Musik, doch wichtige Fragen im Zusammenhang mit aufgezeichneten Darbietungen wurden bisher kaum erforscht.
Wie ist das Verhältnis zwischen Aufführung und Aufnahme? Wie wirken sich die durch die Aufnahmeära ausgelösten Trends auf das moderne Publikum aus? Welchen Einfluss haben Aufnahmen auf das Leben von Musikern? In diesem weitreichenden Buch erweitert Robert Philip den Umfang seiner früheren Pionierarbeit, „Early Recordings and Musical Style: Changing Tastes in Instrumental Performance 1900-1950“. Philip befasst sich mit der Wechselwirkung zwischen Musizieren und Aufnahmen während des gesamten zwanzigsten Jahrhunderts.
Der Autor vergleicht das Leben der Musiker und des Publikums in den Jahren vor den Aufnahmen mit dem von heute. Er untersucht so unterschiedliche und manchmal umstrittene Themen wie die sich verändernde Einstellung zur Meinungsfreiheit, die Autorität von Aufnahmen, die von Komponisten gemacht oder von ihnen genehmigt wurden, die Globalisierung von Aufführungsstilen und den Aufstieg der Bewegung für historische Instrumente. Philip schließt mit einer zum Nachdenken anregenden Diskussion über die Zukunft der Aufführung klassischer Musik.
Robert Philip ist Dozent für Musik an der Open University. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen als Musikkritiker, Rundfunksprecher, Autor und Interpret.