
Music Scenes and Migrations: Space and Transnationalism in Brazil, Portugal and the Atlantic
Musikszenen und Migrationen" versammelt neue Arbeiten brasilianischer und europäischer Wissenschaftler zu den Themen musikalischer Ort und Transnationalismus im atlantischen Dreieck zwischen Brasilien, Afrika und Europa.
Jenseits der heute umstrittenen Modelle zur Konzeptualisierung internationaler musikalischer Beziehungen und Hierarchien von Macht und Einfluss, wie etwa global/lokal oder Zentrum/Peripherie, lenkt der Band die Aufmerksamkeit stattdessen auf die Rolle der Stadt, insbesondere bei der Produktion, Bedeutung und Vermittlung von Musik in der kolonialen und postkolonialen portugiesischsprachigen Welt. Bei der Betrachtung der Rolle von Städten als Knotenpunkte kultureller Überschneidungen, Sozialisierung, Austausch und Transformation, als Orte politischer Intervention und Anfechtung sowie als Standorte großer Konzentrationen von Verbrauchern, Technologien und Medien spielt Rio de Janeiro aufgrund seiner historischen Bedeutung als internationaler Hafen im Zentrum der lusophonen atlantischen Welt zwangsläufig eine herausragende Rolle.
Der Band befasst sich auch mit anderen städtischen Zentren in Brasilien und im Ausland, in die Musiker und Musiktraditionen abgewandert sind und sich dort zusammengefunden haben - wie etwa So Paulo, Lissabon und Madrid -, wo sie sich neu erfunden haben, wo Vorstellungen von brasilianischer und lusophoner Identität neu konfiguriert wurden und wo unabhängige, periphere und Untergrundszenen die Hegemonie des musikalischen "Mainstreams" angefochten haben.