
Muslim Marriage and Non-Marriage: Where Religion and Politics Meet Intimate Life
Unkonventionelle muslimische Ehen sind Gegenstand heftiger öffentlicher Debatten. Rund um den Globus diskutieren, fördern oder lehnen Religionswissenschaftler, politische Entscheidungsträger, Medienschaffende und Frauenaktivisten nicht eingetragene, transnationale, interreligiöse und andere grenzüberschreitende Ehen ab. Paare, die solche Ehen eingehen, haben jedoch oft andere Sorgen als die, die öffentlich diskutiert werden. Auf der Grundlage ethnografischer Untersuchungen in Europa, dem Nahen Osten, Nordafrika und Asien untersuchen die Kapitel dieses Bandes die Motivationen, Wünsche und Fähigkeiten von Paaren, solche Ehen einzugehen. Die Beiträge zeigen, auf welch unterschiedliche Weise solche Ehen geschlossen werden, und gehen der Frage nach, wie sie als muslimische Ehen vollzogen, genehmigt oder angefochten werden. Diese Ehen können bestehende Zugehörigkeitsbindungen in Frage stellen und die Grenzen zwischen religiösen und anderen Gemeinschaften verändern, aber sie können sie auch - manchmal gleichzeitig - reproduzieren und verfestigen.
Aufbauend auf Erkenntnissen aus verschiedenen Disziplinen, sowohl aus den Sozialwissenschaften (Anthropologie, Politikwissenschaft, Geschlechter- und Sexualforschung) als auch aus den Geisteswissenschaften (Geschichte, islamische Rechtswissenschaft, Religionswissenschaft), befassen sich die Autoren mit einem breiten Spektrum umstrittener muslimischer Ehen (nicht eingetragene, interreligiöse, transnationale Ehen usw.) und beziehen die Ansichten von Religionswissenschaftlern, staatlichen Behörden, politischen Akteuren und Aktivisten sowie der Paare selbst, ihrer Familien und ihres weiteren sozialen Umfelds ein.
Kostenloses ebook verfügbar bei OAPEN Library, JSTOR, Project Muse und Open Research.
Mitwirkende: Joud Alkorani (Radboud University), Rahma Bavelaar (University of Applied Sciences Leiden), Loubna Elmorabet (University of Amsterdam), Shifra Kisch (University College Utrecht), Iris Kolman (University of Amsterdam), Martijn de Koning (Radboud University), Eva F. Nisa (Australian National University), Ibtisam Sadegh (University of Malta), Samah Saleh (An-Najah National University), Vanessa Vroon-Najem (Amsterdam Museum), Dina Zbeidy (University of Applied Sciences Leiden).