
Patterns for America: Modernism and the Concept of Culture
In den letzten Jahrzehnten haben Historiker und Sozialtheoretiker viel über den Kulturbegriff, seine Ursprünge im westlichen Denken und seine Nützlichkeit für die Gesellschaftsanalyse nachgedacht. In diesem Buch konzentriert sich Susan Hegeman auf die Geschichte des Begriffs in den Vereinigten Staaten in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.
Sie zeigt, wie sich der Begriff Kultur in dieser Zeit von einem Fachbegriff, der vor allem mit der Anthropologie in Verbindung gebracht wurde, zu einem Begriff des allgemeinen Sprachgebrauchs entwickelte. Sie zeigt die Zusammenhänge zwischen dieser Bewegung der Kultur in den Mainstream und dem Entstehen einer unverwechselbaren amerikanischen Kultur mit eigenen Mustern, Werten und Überzeugungen. Hegeman weist auf die signifikanten Ähnlichkeiten zwischen den Kulturkonzepten der Anthropologen Franz Boas, Edward Sapir, Ruth Benedict und Margaret Mead und einer Vielzahl anderer Intellektueller hin, darunter Randolph Bourne, Van Wyck Brooks, Waldo Frank und Dwight Macdonald.
Hegeman zeigt auf, wie relativistische anthropologische Vorstellungen von menschlicher Kultur - die die Distanz zwischen modernen Zentren und primitiven Peripherien betonten - mit den wertenden Urteilen von Künstlern und Kritikern in Verbindung gebracht wurden. Diese anthropologische Konzeption schuf ein räumliches Bewusstsein, das dazu beitrug, den Begriff einer spezifisch amerikanischen Kultur zu entwickeln.
Sie zeigt auch die Zusammenhänge zwischen diesem neuen Kulturverständnis und dem künstlerischen Schaffen dieser Zeit auf, u. a.
von Sherwood Anderson, Jean Toomer, Thomas Hart Benton, Nathanael West und James Agee, und veranschaulicht auf neue Weise den Reichtum und die Komplexität des modernistischen Milieus in den Vereinigten Staaten.