
Writing Mothers and Daughters: Renegotiating the Mother in Western European Narratives by Women
Die psychoanalytische Entdeckung der Bedeutung der präödipalen Mutter-Tochter-Beziehung in den 1970er Jahren hat eine Vielzahl feministischer Theorien hervorgebracht, die versuchen, die Besonderheit der Beziehung der Tochter zu ihrer Mutter herauszuarbeiten und ihr einen Wert zu geben. Gleichzeitig beschäftigten sich Schriftstellerinnen mit der komplexen Aufgabe, diese hochgradig konfliktreiche Beziehung darzustellen, die bis dahin in der Frauenliteratur weitgehend fehlte.
Obwohl viele Kritiken zu einzelnen Texten geschrieben wurden, gibt es keine systematische Studie über die Entwicklung dieses Themas in der westeuropäischen Belletristik. Dieses Buch bietet die erste vergleichende Bewertung des Themas in England, Frankreich, Deutschland und Österreich, Irland, Italien und Spanien in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts.
In den sechs Hauptkapiteln wird das Zusammenspiel von Erzählstrategien, psychischen Strukturen und soziopolitischen und kulturellen Prozessen bei der textlichen Darstellung der Beziehung in den einzelnen Ländern untersucht, wobei sowohl klassische Texte etablierter Autoren als auch neuere Erzählungen neuer oder aufstrebender Autoren originell interpretiert werden. Zu den vorgestellten Autoren gehören Steedman, Diski, Winterson, Tennant, de Beauvoir, Leduc, Djura, Wolf, Jelinek, Mitgutsch, Novak, Lavin, O'Brien, O'Faol�in, Morante, Sanvitale, Ramondino, Chacel, Rodoreda, Mart�n Gaite.