
Mother Tongues and Nations: The Invention of the Native Speaker
Diese Monographie untersucht das ideologische Erbe der scheinbar unschuldigen Verwandtschaftsmetaphern "Muttersprache" und "Muttersprachler", indem sie ihre sprachliche Entwicklung historisiert. Es wird gezeigt, wie die frühen Nationalstaaten die Ideologie des ethnolinguistischen Nationalismus konstruierten, eine Mischung aus Nationalsprache, Identität, Geografie und Rasse.
Diese Ideologie erfand Mythen von angeborenen Gemeinschaften, die die nationale Sprache in einer symbiotischen Matrix zwischen Körper und physischer Umgebung und als ethnisches und körperliches Eigentum der nationalen Identität und der lokalen organischen Natur konfigurierten. Diese ethno-nationalistischen Gesten beeinflussten die Philologie der frühen Neuzeit und brachten arboreale und genealogische Sprachmodelle hervor, die ihren Höhepunkt im rassebewussten Diskurs der indoeuropäischen Hypothese des 19. Auch die philosophischen Theorien des Organismus trugen zu diesen Ideologien bei.
Die grundsätzlich nationalistische Verquickung von Rasse und Sprache war und ist der Katalysator für nachfolgende Permutationen ethnolinguistischer Diskriminierung, die bis heute andauern. Die Wissenschaft sollte die Tendenz zur Überdehnung biologischer Metaphern in der Sprachforschung hinterfragen, da diese - wenn auch heimlich - genetische und rassische Eindrücke von Sprache fördern können.