Bewertung:

In den Rezensionen wird ein Buch hervorgehoben, das eine einzigartige Perspektive auf die Kinder der Naziführer und die psychologischen Nachwirkungen, denen sie nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesetzt waren, bietet. Viele Leser finden das Buch faszinierend und aufschlussreich, wünschen sich aber eine tiefere Erforschung des Themas, und einige kritisieren den Ansatz des Autors und die Übersetzungsprobleme.
Vorteile:⬤ Interessante Erforschung der Kinder von Naziführern und ihrer Kämpfe
⬤ augenöffnende Interviews
⬤ befasst sich mit Psychologie und Bewältigungsmechanismen
⬤ trägt zum Verständnis der Nachkriegsauswirkungen auf Familien bei
⬤ einzigartige und notwendige Perspektive.
⬤ Begrenzte Tiefe bei der Erforschung des Themas
⬤ ungleiche Qualität zwischen den Interviews des Vaters und des Sohnes
⬤ Übersetzungsprobleme und kulturelle Bezüge können einige Leser verwirren
⬤ einige Leser haben das Gefühl, dass der Autor den Themen gegenüber zu sympathisch war.
(basierend auf 47 Leserbewertungen)
My Father's Keeper: Children of Nazi Leaders--An Intimate History of Damage and Denial
1959 interviewte der deutsche Journalist Norbert Lebert die Kinder von prominenten Nazis: Hess, Bormann, Göring, Himmler, Baldur von Schirach (Begründer der Hitlerjugend) und Hans Frank (Gouverneur von Polen). Da er nicht wusste, was er mit den Interviews anfangen sollte, verpackte er sie und bewahrte sie auf. Nach dem Tod von Lebert erbte sein Sohn Stephan - ebenfalls Journalist - die Akten. Fasziniert von dem, was er vorfand, machte er sich vierzig Jahre später daran, die gleichen Personen erneut zu befragen.
Indem er die Personen seines Vaters erneut befragt, erkundet Lebert, wie jeder von ihnen mit der quälenden Frage umgeht: Was bedeutet es, einen Vater zu haben, der an einem Massenmord beteiligt war? In den meisten Fällen stellten die Leberts fest, dass die Kinder ihren Vätern ungeachtet ihrer Verbrechen eine große Loyalität entgegenbrachten. Gudrun Himmler zum Beispiel lebt unter dem Namen ihres Mannes in einem Münchner Vorort und pflegt heimliche Kontakte zu anderen nostalgischen Nazis. Niklas Frank ist der einzige, der sein Erbe verleugnet. Doch als er in einer populären deutschen Zeitschrift über seine Wut auf seinen Vater schreibt - einen Mann, der für zwei Millionen Tote verantwortlich gemacht wird - erreichen ihn Hunderte von Briefen empörter Leser. Was auch immer dein Vater getan hat, argumentieren sie, Väter müssen immer geehrt werden.
Das Buch My Father's Keeper ist sowohl inhaltlich als auch erzählerisch bemerkenswert und eine erhellende Ergänzung zur dunklen Literatur über die nationalsozialistische Vergangenheit - und vielleicht über jeden Totalitarismus - und darüber, wie diese Vergangenheit die Gegenwart weiterhin heimsucht.