Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Untersuchung des deutschen militärischen Einsatzdenkens vom späten 19. Jahrhundert bis zur modernen Bundeswehr. Es bietet eine detaillierte Analyse verschiedener militärischer Führer und ihrer Beiträge, die sich auf umfangreiche Archivrecherchen stützt. Während das Werk für seine Tiefe und wissenschaftliche Strenge gelobt wird, empfanden einige Leser Abschnitte als repetitiv oder dicht, was das Engagement beeinträchtigen kann. Außerdem gibt es Kritik an bestimmten Interpretationen, insbesondere des Schlieffen-Plans.
Vorteile:⬤ Fachkundig recherchiert, mit umfangreicher Verwendung von Archivunterlagen und glaubwürdigen Quellen.
⬤ Bietet einen detaillierten historischen Überblick über das deutsche militärische Denken in verschiedenen Epochen.
⬤ Bietet einzigartige Einblicke in die Komplexität und die umstrittenen Ansichten innerhalb der deutschen Militärstrategie.
⬤ Sehr empfehlenswert für alle, die sich für Militärgeschichte und insbesondere für die operative Kriegskunst interessieren.
⬤ Wiederholende und möglicherweise langweilige Lektüre für manche, die das Engagement beeinträchtigt.
⬤ Kein guter Einstieg für Leser, die mit den Grundlagen der deutschen Militärgeschichte nicht vertraut sind.
⬤ Einige Meinungsverschiedenheiten mit den Interpretationen des Autors, insbesondere in Bezug auf den Schlieffen-Plan und die Konzentration auf bestimmte operative Einheiten.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Myth and Reality of German Warfare: Operational Thinking from Moltke the Elder to Heusinger
Umgeben von potenziellen Gegnern sahen sich Preußen im 19. und Deutschland im 20.
Jahrhundert mit der schrecklichen Aussicht auf Mehrfrontenkriege und Zermürbungskriege konfrontiert. Um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, wurden Generationen von Generalstabsoffizieren in operativem Denken geschult, dessen Grundprinzipien die militärische Planung auf der ganzen Welt stark beeinflussten und von den amerikanischen und sowjetischen Armeen übernommen wurden. Im zwanzigsten Jahrhundert beherrschte die deutsche Kriegskunst die militärische Theorie und Praxis und schuf einen Mythos deutscher operativer Brillanz, der bis heute anhält, trotz der vernichtenden Niederlagen der Nation in zwei Weltkriegen.
In dieser bahnbrechenden Studie bietet Gerhard P. Gross eine umfassende Untersuchung der Entwicklung und des Scheiterns des deutschen operativen Denkens über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrhundert.
Er analysiert die Stärken und Schwächen von fünf verschiedenen Armeen, von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu den Anfängen der NATO.
Außerdem bietet er neue Interpretationen herausragender Persönlichkeiten der deutschen Militärgeschichte, darunter Moltke der Ältere, Alfred von Schlieffen und Erich Ludendorff. Dieses innovative Werk, das für Militärhistoriker und Strategen unverzichtbar ist, räumt mit liebgewonnenen Mythen auf und bietet neue Einblicke in Deutschlands gescheiterte Versuche, mit militärischen Mitteln eine Weltmacht zu werden.