Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Untersuchung der westdeutschen Kultur nach dem Nationalsozialismus von 1945 bis 1990 und beschreibt die Entwicklung von Literatur, Kunst und öffentlicher Debatte vor dem Hintergrund der moralischen Rehabilitierung des Landes. Das Buch enthält bedeutende kulturelle Persönlichkeiten und Ereignisse und ist somit eine aufschlussreiche Lektüre für alle, die sich für diese Periode der deutschen Geschichte interessieren.
Vorteile:Das Buch bietet eine eingehende Analyse des kulturellen Lebens in Westdeutschland nach dem Nationalsozialismus und beleuchtet wichtige Persönlichkeiten und Bewegungen in Literatur, Musik und Kunst. Es veranschaulicht erfolgreich den Wandel von einem totalitären Regime zu einer blühenden Demokratie und greift komplexe historische Debatten, wie den Historikerstreit, auf. Die Gründlichkeit und das Fachwissen des Autors verleihen dem Thema Tiefe.
Nachteile:Für manche Leser könnten bestimmte Abschnitte, vor allem jene über moderne Musik, aufgrund mangelnder Vorkenntnisse schwer verständlich sein. Darüber hinaus könnte das Buch aufgrund seiner Tiefe für einige Leser zu dicht sein, so dass es schwierig sein könnte, sich auf alle Teile gleichermaßen einzulassen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
After the Nazis: The Story of Culture in West Germany
Eine umfassende, aufschlussreiche Geschichte der Kultur in Westdeutschland - von Literatur, Film und Musik bis hin zu Theater und bildender Kunst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte in den Künsten Westdeutschlands eine Stimmung der Verzweiflung und Ohnmacht. Die Kultur und die Institutionen des Dritten Reiches wurden abrupt abgesetzt, doch es gab keine unmittelbare Rückkehr zu den progressiven Idealen der Weimarer Zeit. Wie konnten sich die Künstler Westdeutschlands in diesem Moment des kulturellen Stillstands von ihren Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus befreien?
Von 1945 bis zur Wiedervereinigung erforscht Michael H. Kater die westdeutsche Kultur, wie sie aus der Dunkelheit des Dritten Reiches hervortrat. Er untersucht Phasen der Verleugnung und Selbstgefälligkeit ebenso wie Versuche, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, und zeigt, wie die gesamte Nachkriegskultur von den Spuren des Nationalsozialismus berührt wurde.
Von der Literatur von Günter Grass über die Happenings von Joseph Beuys bis hin zu Karlheinz Stockhausens Innovationen in der elektronischen Musik zeigt Kater, dass Westdeutschland nur durch die Wiederbelebung der Kulturszene mit seiner Vergangenheit fertig werden konnte - und schließlich die Demokratie wieder aufleben ließ.