
After Paul: The Apostle's Legacy in Early Christianity
After Paul: The Apostle's Legacy in Early Christianity (Nach Paulus: Das Erbe des Apostels im frühen Christentum) konzentriert sich auf die vielen Wege, auf denen das paulinische Denken und die paulinische Tradition in den ersten Jahrhunderten des Christentums neu interpretiert, wiederverwendet, umgestaltet und rekonstruiert wurden. James W. Aageson vertritt die Auffassung, dass es nicht ausreicht, sich nur auf Paulus oder auf sein Erbe in der griechisch-römischen Welt zu konzentrieren.
Notwendig ist ein bifokaler Blick auf Paulus, der sich sowohl darauf bezieht, wie Paulus sein eigenes Denken veränderte, als auch darauf, wie Paulus und sein Denken später von anderen in der Kirche verändert wurden.
Von der Hinterlassenschaft des Paulus zu sprechen, impliziert mehr als die Rezeption seiner Texte, seiner Ideen oder seiner Theologie. Es bedeutet auch mehr als die Auslegungsmethoden oder die Bezugnahme auf Paulus durch frühe nachpaulinische Autoren. Er bezieht sich auch auf die breitere Wirkung, den Einfluss und die Macht des Apostels in den ersten Jahrhunderten der Kirche. Die Fragen, die er ansprach, sein Impuls zur theologischen Reflexion und Argumentation und seine Herangehensweise an pastorale und ethische Belange beeinflussten zweifellos den künftigen Kurs der Christusbewegung. Aagesons Untersuchung greift die Themen Erinnerung und Metamorphose, Konflikt und Opposition, Autorität und Kontrolle, Erbe und Imperium, Kirche und Juden, Frauen und Ehe, Paulus am Ort und Einheit der Kirche auf, um Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen wichtigen Strängen in Paulus' Denken, seiner Person und seiner Autorität aufzuzeigen, die zusammen mit der sich wandelnden Kultur und dem sozialen Leben des frühen Christentums in Berührung kamen.
After Paul soll weder eine Geschichte der ersten Jahrhunderte des paulinischen Christentums sein noch eine erschöpfende Darstellung aller Aspekte der frühen Entwicklung des paulinischen Erbes. Vielmehr versucht Aageson, Zusammenhänge aufzuzeigen, Muster zu erkennen und einen theoretischen Kontext zu entwickeln, um das Erbe des Paulus im frühen Christentum zu verstehen. Es ergibt sich ein Bild der Kontinuität und Diskontinuität zwischen Paulus und der paulinischen Tradition, da der historische Paulus zu einer Figur des Gedächtnisses und der Erinnerung wurde, die gerahmt und umgestaltet wurde. Diese spezifische Untersuchung bietet einen neuen Ansatzpunkt für das Verständnis der umfassenderen Frage, wie die christliche Tradition als sozialer Körper und religiöse Bewegung, die auch nach Paulus fortbestehen konnte, zu ihrem Recht kam.