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Down
Erin Elizabeth Smiths Down ist sofort ein Genuss. Erfrischend in seiner Anlehnung an Alices Abenteuer im Wunderland, entdeckt der Leser hier die seltsame Welt und die neuen Erfahrungen, in die Smith ihn „hinunter“ zieht.
Der Herbst, der endlos zu sein scheint, führt uns nach Tennessee, wo „Blütenblätter den Rasen kritzeln / wie die Zeichnungen von Mädchen“ oder wo „graue Eichhörnchen / sich in ihre Bäume jagen“. Das ist nicht gerade Lewis-Carroll-Surrealismus, aber die Erzählerin dieser Gedichte nimmt uns mit in ihre Beschwörungen und Traumlandschaften, wo sie plötzlich auf ihren auf dem Sofa liegenden Gatten blickt und „ein fremdes // Ding, einen stammelnden König / im Schütteln zum Kätzchen gemacht.“ sieht.
Das Aufwachen ist nicht unbedingt eine Erleichterung für die Erzählerin und auch nicht für uns. Vielmehr schreibt sie: „Ich falle immer noch / durch die glitschigen Blätter / jedes Stück magersüchtigen Eises, / wache immer noch auf wie ein Kind, das / auf dem Rücksitz geweckt wird, unsicher, wo ich bin / in der zerbrechlichen, neuen Dunkelheit.“ Und wie Alice, die immer neugieriger wird, bedeutet die Reise nach unten, dass wir wieder aufstehen können, dass „es uns wieder heilen kann.“.