
Researching Perpetrators of Genocide
Forscher stehen oft vor bedeutenden und einzigartigen ethischen und methodischen Herausforderungen, wenn sie qualitative Feldarbeit mit Menschen durchführen, die als Täter von Völkermord identifiziert wurden.
Dazu kann die Überwindung von Vorurteilen gehören, die häufig mit der Erforschung von Tätern einhergehen, die Konzeptualisierung, Identifizierung und Rekrutierung von Forschungssubjekten, die Risikominderung und das Aushandeln des Zugangs in schwierigen Kontexten, die Selbstfürsorge bei der Durchführung von Interviews im Zusammenhang mit extremer Gewalt und die Minimierung des Schadens für die Befragten, die selbst traumatisiert sein können. Diese Sammlung von Fallstudien von Wissenschaftlern mit unterschiedlichem disziplinärem Hintergrund wirft einen kritischen und reflektierenden Blick auf die qualitative Feldarbeit zu diesem Thema.
Eingerahmt von einer Einleitung, die zentrale Fragen der Täterforschung darlegt, und einer Schlussfolgerung, die einen Kodex bewährter Praktiken vorschlägt und umreißt, bietet der Band einen wesentlichen Ausgangspunkt für künftige Forschungen und bringt gleichzeitig die Völkermordforschung, die Übergangsjustiz und verwandte Bereiche voran. Dieser originelle, wichtige und willkommene Beitrag wird für Historiker, Politikwissenschaftler, Kriminologen, Anthropologen, Juristen und Rechtswissenschaftler von Nutzen sein.