Bewertung:

Das Buch stellt eine komplexe und dichte Untersuchung der philosophischen Diskussionen zwischen Blanchot und Nancy über Gemeinschaft dar, die eine solide Grundlage in ihren Werken und dem damit verbundenen französischen philosophischen Kontext erfordert, um ihre Tiefe voll zu würdigen.
Vorteile:Die Wissenschaftlichkeit ist atemberaubend, und der Text wirft wichtige zeitgenössische Fragen über das Wesen der Gemeinschaft auf. Es lohnt sich für diejenigen, die mit Blanchot und Nancy vertraut sind, und bietet interessante Einsichten und Kritiken.
Nachteile:Das Buch ist dicht und schwer zu verstehen, was seine Attraktivität für ein breiteres Publikum möglicherweise einschränkt. Es könnte sich als langwierig und übermäßig kompliziert erweisen, vor allem für Leser, die über kein fundiertes Hintergrundwissen über den relevanten philosophischen Kontext verfügen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Nancy, Blanchot: A Serious Controversy
Der Begriff der Gemeinschaft ist einer der am häufigsten verwendeten und missbrauchten philosophischen oder gesellschaftspolitischen Begriffe der letzten Zeit. In den 1980er Jahren, angesichts des drohenden Zusammenbruchs des Kommunismus und der ungebremsten Vorherrschaft des Kapitalismus der freien Marktwirtschaft, hielten es sowohl der Philosoph Jean-Luc Nancy (in The Inoperative Community) als auch der Schriftsteller Maurice Blanchot (in The Unavowable Community) für unerlässlich, die grundlegende Basis der "Gemeinschaft" als solche zu überdenken.
In jüngster Zeit hat Nancy die Debatte erneuert, indem er Blanchots Darstellung der Gemeinschaft unerwartet angriff und behauptete, sie verkörpere einen gefährlich nostalgischen Wunsch nach mythischer und religiöser Gemeinschaft. Dieses Buch untersucht die Geschichte und die Auswirkungen dieser Kontroverse.
Es analysiert im Detail Nancys und Blanchots gegensätzliche Interpretationen der deutschen Romantik und der Werke von Heidegger, Bataille und Marguerite Duras und untersucht ihre unterschiedlichen Ansätze zum widersprüchlichen Erbe des Christentums. In einer Zeit, in der Politik zunehmend mit einem tief sitzenden Gefühl der Krise verbunden ist, bietet das Buch eine prägnante Darstellung dessen, was im Konzept der Gemeinschaft gedacht wird, aber im Wesentlichen noch ungedacht bleibt.