
Narratology and Ideology: Negotiating Context, Form, and Theory in Postcolonial Narratives
Narratologie und Ideologie: Negotiating Context, Form, and Theory in Postcolonial Narratives, herausgegeben von Divya Dwivedi, Henrik Skov Nielsen und Richard Walsh, bringt viele der prominentesten Persönlichkeiten an der Schnittstelle zwischen Narratologie und postkolonialer Kritik zusammen. Während die Erzähltheorie seit geraumer Zeit die Bedeutung des Kontexts bei der Analyse von Fiktion anerkennt, hat sich diese Anerkennung nicht so schnell in substanziellen Arbeiten in Bereichen wie dem Postkolonialismus niedergeschlagen, wo situierte Fragen von Wert und Ideologie in den Vordergrund gerückt wurden.
Andererseits hat die postkoloniale Kritik die formalen Qualitäten der Fiktion oft vernachlässigt, um ideologischen thematischen Interpretationen den Vorzug zu geben, und zwar gerade wegen des verdächtigen Erbes des Formalismus. Der Band inszeniert daher eine Begegnung zwischen diesen beiden Feldern, indem er sowohl narratologische als auch postkolonialistische Anliegen verhandelt, indem er spezifische Merkmale der Erzählform und -technik in der ideologischen Analyse wichtiger postkolonialer Texte behandelt.
Die dreizehn Aufsätze in Narratologie und Ideologie bieten fesselnde Lektüren einzelner Romane, mit einem Schwerpunkt auf südasiatischer Literatur, die eine kumulative Fallstudie über den Wert der postkolonialen Narratologie darstellen. Die Aufsätze zeigen nicht nur, wie die Erzähltheorie im Dienste der postkolonialen Kritik produktiv eingesetzt werden kann, sondern auch, wie eine solche Beschäftigung mit postkolonialen Fiktionen unser theoretisches Verständnis von Erzählung herausfordern und verfeinern kann.