
Nation, Region and History in Post-Communist Transitions. Identity Politics in Ukraine, 1991-2006
Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1991 sind Fragen der Nation und der Identität in der Ukraine zu viel diskutierten Themen geworden. Diese Monografie untersucht nicht nur, wie die nationale Identität vom ukrainischen Staat (re)konstruiert wird, sondern auch die Prozesse, durch die sie in der Gesellschaft verhandelt wird.
Das zentrale Argument dieser Arbeit ist, dass sich die Aufmerksamkeit, die der Identität in der Ukraine gewidmet wird, zu sehr auf ethnische und sprachliche Merkmale konzentriert hat. Stattdessen plädiert der Autor für einen regionalen Ansatz, der sich mit der Frage befasst, wie sich die regionalen Unterschiede in der Ukraine auf die Prozesse der Nationenbildung auswirken. Nach den turbulenten Ereignissen der „Orangenen Revolution“ ist die Sichtweise der Ukraine als ein Land, das von Natur aus zwischen „Ost“ und „West“ „geteilt“ ist, zu einer beliebten Erklärung für die politischen Ereignisse (wieder) aufgekommen.
Die Studie verdeutlicht die Notwendigkeit für Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger und auch für Politiker, sich von dieser vereinfachenden Einteilung in „West und Ost“ zu lösen. Das Buch plädiert für eine Analyse des einzigartigen ukrainischen Regionalismus nicht im Sinne einer Spaltung, sondern im Sinne regionaler Unterschiede und Vielfalt.
Der Autor dekonstruiert das Konzept der „Ostukraine“, indem er sich auf drei ukrainische Ortschaften konzentriert, die alle an der ukrainisch-russischen Grenze liegen. Die Studie untersucht, wie Individuen „ihr“ eigenes Verständnis vom Platz ihrer Region innerhalb des umfassenderen Prozesses der Nationenbildung in der Ukraine vermitteln.
Auf diese Weise entwickelt das Buch einen „regionalen“ Ansatz für die Untersuchung der Identitätspolitik in der Ukraine.