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National Races: Transnational Power Struggles in the Sciences and Politics of Human Diversity, 1840-1945
National Races untersucht, wie Politik und transnationale Wissenschaft im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert zusammenwirkten, um mächtige, rassifizierte nationale Identitätsdiskurse hervorzubringen. Diese Aufsätze zeigen, dass die von physischen Anthropologen konstruierten "nationalen Rassen" eine wichtige historische Rolle für Rassismus, Rassenforschung und Nationalismus spielten.
Die Beiträge befassen sich mit einer zentralen Spannung in der anthropologischen Rassenklassifizierung. Einerseits waren die Klassifizierer Nationalisten, die explizit oder implizit Rassennarrative nutzten, um politische Agenden zu fördern. Andererseits widerstand die transnationale Gemeinschaft der Rassenforscher den zentrifugalen Kräften des Nationalismus. Ihr interdisziplinäres Projekt war ein entscheidender Schritt in der Entwicklung der Sozialwissenschaften, indem sie die biologische Klassifizierung von Rassen nutzten, um die Geschichte, Geografie, Beziehungen und Psychologie von Nationen zu erklären.
National Races geht den Spannungen zwischen Nationalismus und Transnationalismus, Politik und Wissenschaft auf den Grund, indem es die transnationale Wissenschaft aus der Perspektive ihrer Peripherien untersucht. Die Autoren des Buches ergänzen den traditionellen Fokus der Historiker auf Frankreich, Großbritannien und Deutschland durch zahlreiche Fallstudien und Beispiele rassischer und nationaler Identitäten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Ländern wie Russland, Italien, Polen, Griechenland und Jugoslawien sowie unter jüdischen Anthropologen.