Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
National Pastime: A Review of Baseball History
The National Pastime bietet Baseballgeschichte, wie sie nirgendwo sonst zu finden ist. Jeden Herbst erforscht diese Publikation der Society for American Baseball Research (SABR) die Geschichte des Baseballs mit neuen und oft überraschenden Ansichten über frühere Spieler, Teams und Ereignisse. The National Pastime ist das Ergebnis der Forschungsarbeit von mehr als 6.700 SABR-Mitgliedern und bietet eine genaue, lebendige und unterhaltsame historische Aufzeichnung des Baseballs.
Eine Anmerkung des Herausgebers, Peter C. Bjarkman:
Selbst wenn der lächerliche Abner Doubleday-Mythos vom Ursprung des Baseballs - der der amerikanischen Öffentlichkeit von Albert Spalding aus krassen kommerziellen Gründen aufgedrängt wurde - einfach abgetan wird, sind die angeblichen "amerikanischen Ursprünge" des Nationalspiels immer noch schwer genug zu erschüttern. Die meisten aktuellen Sportgeschichten tauschen lediglich einen "Schöpfungsmythos" gegen einen anderen aus. So wird Alex Cartwright die volle Anerkennung zuteil, und - im Übrigen - das amerikanische Geburtsrecht des nationalen Zeitvertreibs bleibt weitgehend unangetastet. Doch die Behauptung Cartwrights steht auf wackligen Beinen: Der Wettkampf auf den Elysian Fields von 1846 war ebenso wenig ein Beispiel für "voll entwickelten Baseball" wie zahlreiche frühere Spiele in den nordöstlichen Bundesstaaten und den Provinzen Kanadas. Dieses einheimische "Baseball"-Spiel wurde nie makellos konzipiert, sondern entwickelte sich langsam und mühsam - vom "Stool Ball" zum "Rounders", zum "Town Ball", zum "Massachusetts Game" und zum "New York Game" -, und die keimenden Samen waren immer nachweislich europäisch.
Die Ereignisse des letzten Jahrzehnts haben die internationalen Elemente unseres Nationalspiels einfach unbestreitbar gemacht. Eine regelrechte Flutwelle lateinamerikanischer Importe hat in den 1980er Jahren zweifellos für die größte Einzelgeschichte im Major League Baseball gesorgt. Der Rivale Japan verfügt über eine seit langem bestehende Profiliga, die zwar nie eine ernstzunehmende Konkurrenz für unser Land war, aber dennoch die kulturübergreifende Anziehungskraft des Diamantenspiels unterstreicht. In den Amateurwettbewerben der Welt ist Castros Kuba seit langem die Weltmacht, während die Amateurmannschaften der USA mit beunruhigender Regelmäßigkeit auch von Mannschaften aus Puerto Rico, Venezuela und Nicaragua bei Weltmeisterschaften geschlagen werden. Im gesamten karibischen Raum ist "Beisbol" gleichberechtigter Nationalsport.
Dieses olympische Jahr - in dem Baseball zum ersten Mal (und endlich) als Medaillensportart debütiert - scheint daher eine äußerst geeignete Gelegenheit zu sein, die Aufmerksamkeit der SABR-Wissenschaftler auf die weltweite Baseballbewegung zu lenken. Sogar die Major League Baseball - lange Zeit eine Bastion des Provinzialismus - blickt nun pragmatisch in genau diese Richtung. Major League Baseball International Partners wurde kürzlich von MLB, NBC und Pascoe Nally (einer führenden britischen Sportmarketingfirma) gegründet, um die Übertragung und Förderung des internationalen Spiels zu regeln. Die International Baseball Association mit Sitz in Indianapolis verbreitet seit mehr als einem Jahrzehnt aktiv die Botschaft des Weltbaseballs mit Seminaren und Turnieren rund um den Globus.
In einer Zeit, in der die Welt immer kleiner wird und die Kulturen sich immer enger in ein Netz gegenseitiger Abhängigkeit einbinden, ist es wieder einmal das wunderbare Baseballspiel, das an der Spitze dieses unvermeidlichen Zuges in Richtung einer Weltgemeinschaft marschiert. Ironischerweise scheint der Baseball im Jahr 1992 seine globale Mission genau zu dem Zeitpunkt zu erfüllen, an dem die ausufernden Gehälter und die Stadien der Einkaufszentren so viele amerikanische Fans verprellen. Doch wie unser kanadischer SABR-Kollege Bill Humber schon oft sagte: "Wer hat je behauptet, dass Baseball ein amerikanisches Spiel ist? ".