
Nature Fantasies: Decolonization and Biopolitics in Latin America
In dieser originellen Studie untersucht Gabriel Horowitz das Werk ausgewählter lateinamerikanischer Schriftsteller des 19. und 20.
Jahrhunderts vor dem Hintergrund der zeitgenössischen theoretischen Debatten über Natur, Postkolonialität und nationale Identität. Anhand der Werke von Jos Mart, Gertrudis Gmez de Avellaneda, Jorge Luis Borges, Augusto Roa Bastos, Cesar Aira und anderen zeichnet er die historischen Konstruktionen von Natur in regionalen intellektuellen Traditionen und Texten nach, die die politische Kultur auf der globalen Bühne prägen.
Durch die Untersuchung nationaler literarischer Diskurse aus Kuba, Argentinien und Paraguay identifiziert er einen gemeinsamen narrativen Faden, der die utopische Wildnis der Neuen Welt als symbolischen Ort der Unabhängigkeit von Spanien imaginiert. In diesen Texten, so argumentiert Horowitz, trug der ausdrückliche Wunsch, zur grundlegenden Natur der Nation zurückzukehren, zu einer Bewegung weg von politischem und sozialem Engagement und hin zu einem „biopolitischen Staat“ bei, in dem die Natur, die traditionell als vorpolitisch angesehen wird, umgekehrt zu seinem Zentrum wird.