
Nature and Nostalgia in the Poetry of Nader Naderpour
Während der Iran des zwanzigsten Jahrhunderts mit einem tiefgreifenden politischen Wandel verbunden ist, ist die Bedeutung seiner ästhetischen Transformation noch relativ unbekannt. Zusammen mit einer konstitutionellen und islamischen Revolution erlebte der moderne Iran auch einen radikalen Bruch mit seiner über tausend Jahre alten formalen poetischen Tradition. Angesichts der seit langem etablierten Prosodie des persischen Verses, die sich auf eine Reihe allgegenwärtiger Tropen (Nachtigallen, Rosen usw.) stützte, erweist sich ein solcher literarischer Wandel als wesentlich bedeutsamer als vergleichbare Bewegungen der Romantik oder des freien Verses in der britischen oder amerikanischen Lyrik.
Als repräsentativer persischer Dichter des zwanzigsten Jahrhunderts beginnt Nader Naderpour, die Distanz zwischen Leser und Text wirksam zu überwinden. Er verwendet die Umgangssprache, um sein Publikum mit einer umgangssprachlichen Stimme zu erreichen, und bewahrt sich dennoch eine nostalgische Beziehung zur Natur durch anschauliche Bilder. In dieser Hinsicht scheint er den Übergang zu einer modernen Poetik im Iran zu verkörpern. Vor allem seine Sensibilität für die Natur bietet eine Möglichkeit, in der englischen Übersetzung sowohl sein eigenes Werk als auch das komplexe Land, aus dem es stammt, zu verstehen.
Nader Naderpour, der von einem persischen Literaturkritiker als "das Scharnier" bezeichnet wurde, weil er die klassischen und modernen poetischen Traditionen Irans miteinander verband, ist im Westen noch relativ unbekannt. Die einzige bedeutende wissenschaftliche Studie über seine Verse in englischer Sprache stammt aus der Zeit vor der Veröffentlichung seines späteren, wohl bedeutenderen Werks. Dieses neue Buch befasst sich mit den repräsentativsten Gedichten aus den zahlreichen Sammlungen des Dichters, die von Ko-Übersetzern und Wissenschaftlern ins Englische übertragen wurden, die in der Lage sind, die Verse in einen angemessenen wissenschaftlichen Kontext zu stellen. Indem sie sich auf die Verwendung natürlicher Bilder konzentrieren, bieten die Autoren eine zugängliche Möglichkeit, einen wichtigen Dichter der iranischen "Neuen Poesie"-Bewegung zu verstehen und zu würdigen, sowie die unterschiedlichen westlichen und östlichen Einflüsse auf seine Verse. Dieses Buch zeigt insbesondere Naderpours Fähigkeit, sich im dekadenten Zeitalter der Moderne eine romantische Lyrik zu bewahren.
In ihrer Studie über einen bedeutenden persischen Dichter des 20. Jahrhunderts bieten Rouhollah Zarei und Roger Sedarat die erste nachhaltige Untersuchung der Natur in Nader Naderpours Gesamtwerk. Durch die Verortung von Naturbildern in der iranischen Heimat des Dichters und die Gegenüberstellung mit vergleichbaren bekannten romantischen Dichtern des Westens wie John Keats bietet dieses Buch eine gründliche und leicht zugängliche Einführung in den Dichter, der den Übergang von der klassischen zur modernen Tradition des Iran am besten veranschaulicht. Biokritische Einsichten sowie ein passender kultureller und sprachlicher persischer Kontext bieten eine erhellende Analyse der Verse eines Nobelpreisträgers, der von englischen Lesern und Wissenschaftlern noch nicht gewürdigt wurde.
Nature and Nostalgia in the Poetry of Nader Naderpour ist ein wichtiges Buch für die iranische Literaturwissenschaft, die Übersetzungswissenschaft und die vergleichende Literaturwissenschaft. Es ist auch für jene englischen Leser von Interesse, die sich für Dichter aus fremden Traditionen interessieren.