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Conservation Refugees: The Hundred-Year Conflict between Global Conservation and Native Peoples
Wie die Ureinwohner - von den Miwoks in Yosemite bis zu den Maasai in Ostafrika - im Namen des Naturschutzes von ihrem Land vertrieben worden sind.
Seit 1900 wurden weltweit mehr als 108.000 offiziell geschützte Naturschutzgebiete eingerichtet, größtenteils auf Drängen von fünf internationalen Naturschutzorganisationen. Etwa die Hälfte dieser Gebiete wurde von indigenen Völkern bewohnt oder regelmäßig genutzt. Millionen von Menschen, die seit Generationen nachhaltig auf ihrem Land gelebt hatten, wurden im Interesse des Naturschutzes vertrieben. In Conservation Refugees erzählt Mark Dowie diese Geschichte. Die Bewegung der indigenen Völker und Naturschutzorganisationen haben ein wichtiges gemeinsames Ziel - den Schutz der biologischen Vielfalt - und könnten effektiv und kraftvoll zusammenarbeiten, um den Planeten zu schützen und die biologische Vielfalt zu erhalten. Doch seit mehr als hundert Jahren stehen diese beiden Kräfte im Widerspruch zueinander. Das Ergebnis: Tausende von unkontrollierbaren Schutzgebieten und einheimische Völker, die auf Wilderei und unerlaubtes Betreten ihres angestammten Landes reduziert wurden oder "assimiliert" wurden, aber dauerhaft auf den untersten Sprossen der Geldwirtschaft untergebracht sind. Dowie beginnt mit der Geschichte des Yosemite-Nationalparks, der um die Jahrhundertwende zum Musterbeispiel für erbitterte Auseinandersetzungen zwischen den Ureinwohnern und dem Naturschutz wurde.
Anschließend beschreibt er die Erfahrungen anderer Gruppen, von den Ogiek und Maasai in Ostafrika und den Pygmäen in Zentralafrika bis zu den Karen in Thailand und den Adevasis in Indien. Er erörtert auch Themen wie unterschiedliche Definitionen von "Natur" und "Wildnis", den Einfluss der "BINGOs" (große internationale Nichtregierungsorganisationen, darunter der Worldwide Fund for Nature, Conservation International und The Nature Conservancy), die Notwendigkeit für westliche Wissenschaftler, traditionelle Lebensweisen zu respektieren und zu würdigen, und die Notwendigkeit für einheimische Völker, ihr traditionelles Wissen mit dem Wissen der modernen Ökologie zu verbinden. Wenn Naturschützer und indigene Völker die gegenseitige Abhängigkeit zwischen der Erhaltung der biologischen Vielfalt und dem kulturellen Überleben anerkennen, so Dowie, können sie gemeinsam ein neues und viel effektiveres Paradigma für den Naturschutz schaffen.