
Navigation Beyond Vision
Wie der Übergang von der Montage zur Navigation die Art und Weise verändert, wie Bilder - und Kunst - als Modelle für politisches Handeln und Modi der politischen Intervention funktionieren.
Die Navigation beginnt dort, wo die Karte unentzifferbar wird. Die Navigation operiert auf einer Ebene der Immanenz in ständiger Bewegung. Anstatt die Welt zu rahmen oder zu repräsentieren, aktualisiert und justiert die Kunst der Navigation fortlaufend mehrere Rahmen von Blickpunkten innerhalb und außerhalb der Welt. Die Navigation ist somit eine operative Praxis der Synthese verschiedener Größenordnungen.
Nur wenige Wochen vor seinem frühen Tod im Jahr 2014 bezeichnete Harun Farocki die Navigation als eine zeitgenössische Herausforderung für die Montage - das Zusammenschneiden verschiedener Filmabschnitte zu einer kontinuierlichen Sequenz - als dominantes Paradigma der technopolitischen Visualität. Für Farocki erfordern die computeranimierten, navigierbaren Bilder, die die herrschende Klasse der Bilder des 21. Jahrhunderts ausmachen, neue Analysewerkzeuge, was ihn zu der Frage veranlasste: Wie verändert der Wechsel von der Montage zur Navigation die Art und Weise, wie Bilder - und Kunst - als Modelle für politisches Handeln und Modi der politischen Intervention funktionieren?
Mitwirkende
Ramon Amaro, James Bridle, Ma t Ch ni re, Kodwo Eshun, Anselm Franke, Jennifer Gabrys, Tom Holert, Inhabitants, Doreen Mende, Matteo Pasquinelli, Laura Lo Presti, Patricia Reed, Nikolay Smirnov, Hito Steyerl, Oraib Toukan, und Brian Kuan Wood.