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Interrogating Networks: Investigating Networks of Knowledge in Antiquity
Netzwerktheorie und -methodik sind für die Erforschung und Erklärung sozialer, wirtschaftlicher und politischer Beziehungen und Verbindungen in vergangenen Gesellschaften von zentraler Bedeutung. In der Archäologie war der Einsatz von Netzwerken jedoch manchmal eher deskriptiv als analytisch. Die Methodik beruhte häufig auf zugrundeliegenden Annahmen, die zwangsläufig komplexe und vielschichtige Beziehungen vereinfachten. Die fragmentarischen, heterogenen und meist stellvertretenden Daten, über die wir verfügen, sind jedoch nicht immer geeignet, diese Komplexität zu rekonstruieren.
In antiken Gesellschaften müssen wir die Entwicklung des Wissens darüber, wie man Dinge herstellt, weitgehend aus den Objekten selbst ableiten. Das liegt daran, dass uns in der Regel direkte Belege für die menschlichen Beziehungen fehlen, die die Menschen mit den Objekten und ihren Herstellern verbanden, und dass wir daher nur ein unvollkommenes Verständnis für das gesamte Spektrum der verschiedenen Faktoren haben, die die Beziehungen prägten, aus denen sich diese Netzwerke zusammensetzten.
Die Kapitel in diesem Band zielen darauf ab, das Interpretationspotenzial von Netzwerkkonzepten für das Verständnis der zeitlichen und räumlichen Bewegung von Ideen über die Herstellung, Nutzung und Bewegung von Dingen anhand einer Reihe von archäologischen Fallstudien zu untersuchen, die sowohl funktionale als auch dysfunktionale Beziehungen aufzeigen. Ziel ist es, zu erörtern, wie umfassendere kontextualisierte und facettenreichere Studien durch Netzwerk- und verwandte Ansätze sowohl erweitert als auch verbessert werden können. Der Band leistet einen Beitrag zum besseren Verständnis der Bewegung und Übertragung von Wissen (bzw. in einigen Fällen ihres Fehlens) und zu Debatten darüber, wie der Nutzen von Netzwerkkonzepten und -ansätzen am besten erweitert werden kann.