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Redefining Russian Literary Diaspora, 1920-2020
Eine interdisziplinäre Studie über das Schreiben in der russischen Diaspora.
Seit dem Beginn des massiven postrevolutionären Exodus hat die russische Literatur an zahlreichen Orten rund um den Globus floriert - aber was passiert mit dem kulturellen Vokabular, der Identitätspolitik, dem literarischen Kanon und der Sprache, wenn die Schriftsteller die Grenzen der Metropolen und Länder überschreiten? Dieser Band setzt eine neue Agenda für das Studium des russischen Diaspora-Schreibens, indem er das Feld von einer übermäßigen Betonung des Heimatlandes hin zu einer Analyse der transnationalen Zirkulationen, die extraterritoriale kulturelle Praktiken formen, neu ausrichtet. Unter Einbeziehung verschiedener konzeptioneller Perspektiven, die von Diaspora- und postkolonialen Studien über Theorien der Übersetzung und Selbstübersetzung bis hin zu Weltliteratur und evolutionärer Literaturkritik reichen, argumentieren die Autoren für eine besondere Art des literarischen Ausdrucks in der Diaspora, die auf Hybridität, Ambivalenz und einem Gefühl der mehrfachen Zugehörigkeit beruht.
Wie die ergänzenden Fallstudien zeigen, werden in Diaspora-Erzählungen historische Erinnerungen immer wieder neu kodiert, die gängigen Diskurse über das Russischsein angefochten, überlieferte kulturelle Tropen umgeschrieben und Themen erforscht, die in der Heimat marginal oder tabu geblieben sind.