Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen, die sich mit den Herausforderungen und Methoden bei der Erforschung der jüngsten Geschichte, insbesondere der letzten vierzig Jahre, befassen. Erörtert werden Themen wie der Zugang zu Quellen, die Auswirkungen des Urheberrechts, die Rolle der Technologie und die Bedeutung neuer Medien, einschließlich mündlicher Überlieferungen und Videospiele, für die Konstruktion historischer Erzählungen.
Vorteile:Die Aufsätze bieten wertvolle Einblicke für Historiker und Studenten, insbesondere für diejenigen, die sich mit mündlichen Überlieferungen, dem Zugang zu Archiven und unkonventionellen Primärquellen wie Fernsehnachrichten und Videospielen beschäftigen. Die Texte sind leicht zugänglich und verständlich, so dass sie auch für Studenten der Oberstufe geeignet sind. Die Sammlung regt zum Nachdenken über zeitgeschichtliche Herausforderungen an.
Nachteile:Möglicherweise sind nicht alle Aufsätze für die Leser gleichermaßen von Nutzen; einige könnten feststellen, dass nur bestimmte Stücke für ihre Interessen relevant sind. Darüber hinaus kann es sein, dass zeitgenössische Historiker eine Voreingenommenheit gegenüber linken Perspektiven haben.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Doing Recent History: On Privacy, Copyright, Video Games, Institutional Review Boards, Activist Scholarship, and History That Talks Back
Neuere Geschichte - schon der Begriff scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Dennoch haben Historiker über die jüngste Vergangenheit geschrieben, seit die gedruckte Geschichte ein modernes Publikum gefunden hat, und in den letzten Jahren ist das Interesse an neueren Themen exponentiell gestiegen. Mit so unterschiedlichen Themen wie Walmart und Disco und so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie Chavez und Schlafly sind Bücher über die Geschichte unserer Zeit zum wohl spannendsten und meistdiskutierten Teil des Fachs geworden.
Trotz dieser reichen Tradition und wachsenden Beliebtheit haben Historiker bisher nur wenig über die spezifischen methodischen, politischen und ethischen Fragen im Zusammenhang mit dem Schreiben über die jüngste Vergangenheit diskutiert. Die zwölf Aufsätze in dieser Sammlung befassen sich mit den Herausforderungen, die sich beim Schreiben von Geschichten über jüngste Ereignisse ergeben, wenn die Sichtbarkeit von Natur aus unvollkommen ist, Rückblicke und Perspektiven fehlen und die Geschichtsschreibung unterentwickelt ist.
Wer über Ereignisse schreibt, die nach 1970 stattgefunden haben, sieht sich mit spannenden Herausforderungen konfrontiert, die Wissenschaftlern, die sich mit einer weiter zurückliegenden Vergangenheit befassen, sowohl vertraut als auch fremd sind. Dazu gehören der Verdacht, dass ihre Forschung nicht historisch genug ist, Verhandlungen mit lebenden Zeitzeugen, die ein großes Interesse an ihrer eigenen Darstellung haben, und die Aufgabe, mit neuen elektronischen Quellen zu arbeiten. Die Beiträge in diesem Sammelband befassen sich mit einem breiten Spektrum dieser Herausforderungen. Sie stellen die Frage, wie Quellen wie Fernsehen und Videospiele besser für die historische Forschung genutzt werden können, untersuchen die Rolle und die Vorschriften für die Durchführung mündlicher Überlieferungen, erörtern die Ethik des Schreibens über lebende Personen, diskutieren, wie Historiker am besten mit Fragen des Datenschutzes und des Urheberrechts umgehen können, und stellen sich die Möglichkeiten vor, die neue Technologien für die Schaffung transnationaler und translingualer Forschungsmöglichkeiten bieten. Doing Recent History bietet allen Forschern, die sich mit der jüngeren Vergangenheit befassen wollen, Anleitung und Einblicke.