Bewertung:

David Satters Sammlung von Berichten über die Sowjetunion und Russland aus vier Jahrzehnten bietet einen sehr lesenswerten und aufschlussreichen Einblick in die politische und soziale Landschaft der Region. Die Kindle-Version des Buches leidet jedoch unter erheblichen Bearbeitungsproblemen, die das Leseerlebnis beeinträchtigen.
Vorteile:Das Buch wird als sehr lesenswert und fesselnd beschrieben und bietet durch persönliche Geschichten und detaillierte Analysen eine faszinierende Perspektive auf die sowjetische und russische Geschichte. Satter lobt sein tiefes Verständnis für die Region und ihre Menschen, was das Buch zu einer wertvollen Quelle für alle macht, die die Komplexität des modernen Russlands verstehen wollen.
Nachteile:Die Kindle-Version des Buches weist schwerwiegende redaktionelle Mängel auf, darunter fehlende Interpunktion und fehlerhafte Textbearbeitung, die das Leseerlebnis beeinträchtigen. Diese Probleme sind so gravierend, dass sie für Leser, die sich für das digitale Format entscheiden, einen großen Nachteil darstellen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Never Speak to Strangers and Other Writing from Russia and the Soviet Union
David Satter kam im Juni 1976 als Korrespondent der Londoner Financial Times in die Sowjetunion und betrat ein Land, das ein riesiges Theater des Absurden war. Nach 1982 wurde er aus der Sowjetunion verbannt, durfte aber 1990 wieder einreisen und wurde schließlich 2013 mit der Begründung ausgewiesen, dass die Geheimpolizei seine Anwesenheit als "unerwünscht" betrachte.
Von 1976 bis heute hat er vier verschiedene Russen erlebt, die sich radikal voneinander unterschieden und doch im Wesentlichen gleich blieben. Von 1976 bis 1982 befand sich die Sowjetunion auf dem Höhepunkt ihrer Weltmacht, und ihr Volk war einer absurden Ideologie verfallen. Mit dem Beginn von Gorbatschows Perestroika wurde die sowjetische Bevölkerung von der Ideologie befreit und der Staat stürzte unweigerlich in sich zusammen.
Als das unabhängige Russland aus den Trümmern hervorging, führte das Versäumnis, die fehlende Ideologie durch echte moralische Werte zu ersetzen, zu Russlands vollständiger Kriminalisierung. Die Artikel in dieser einzigartigen Sammlung sind eine Chronik Russlands von dem Tag an, an dem David Satter in der Sowjetunion ankam, bis in die Gegenwart.
Auswanderer aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion verzweifeln oft an ihrer Unfähigkeit, dem Westen den wahren Charakter ihrer Erfahrungen zu vermitteln. Um den Schleier der russischen Mystifizierung zu durchdringen, muss man sich anstrengen und verstehen, dass Sehen nicht immer Glauben bedeutet.
Die Russen haben zu unserem Vorteil eine ganze Scheinwelt geschaffen. Diese Sammlung spiegelt David Satter's 40-jährigen Versuch wider, sie so zu sehen, wie sie sind.