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New Orleans, Louisiana, and Saint-Louis, Senegal: Mirror Cities in the Atlantic World, 1659-2000s
Dieses Buch erforscht die miteinander verflochtene Geschichte von Saint-Louis, Senegal, und New Orleans, Louisiana. Obwohl beide Städte durch einen Ozean getrennt sind, wurden sie während der frühen französischen imperialen Expansion in der atlantischen Welt gegründet. Beide wurden zu wichtigen Hafenstädten ihres Kontinents, der atlantischen Welt als Ganzes und der afrikanischen Diaspora. Der Sklavenhandel spielte nicht nur eine entscheidende Rolle für das demografische und wirtschaftliche Wachstum von Saint-Louis und New Orleans, sondern verband die beiden Städte auch direkt miteinander. Die Company of the Indies betrieb von 1719 bis 1731 die Sklavenhandelsposten in Senegambia und die Kolonie am Mississippi gleichzeitig. Durch die Untersuchung der miteinander verknüpften Geschichte dieser Städte über einen langen Zeitraum hinweg zeigt dieser Sammelband, welche entscheidende Rolle sie bei der Integration der Völker der atlantischen Welt spielten. Die Aufsätze veranschaulichen auch, wie das Zusammenspiel von Imperialismus, Kolonialismus und Sklaverei, das die frühe atlantische Welt bestimmte, auf beiden Seiten des Ozeans unterschiedlich funktionierte und sich entwickelte.
Die Kapitel im ersten Teil, "Verhandlung von Sklaverei und Freiheit", beleuchten die zentrale Bedeutung der Institution der Sklaverei in den städtischen Gesellschaften von Saint-Louis und New Orleans von ihrer Gründung bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der zweite Teil, "Elusive Citizenship", untersucht, wie die Begriffe Nationalität, Staatsbürgerschaft und Subjektivität - sowie die damit verbundenen Rechte oder fehlenden Rechte - in Schlüsselmomenten der Geschichte der beiden Städte mobilisiert, manipuliert oder verhandelt wurden. Teil drei, "Mythic Persistence", untersucht die Konstruktion, Reproduktion und Transformation von Mythen und populären Vorstellungen in den kolonialen und postkolonialen Städten. Hier, in der imaginierten Vergangenheit, spiegeln sich New Orleans und Saint-Louis am deutlichsten wider. Die Aufsätze in dieser Sektion bieten zwei Beispiele dafür, wie historische Realitäten vereinfacht, verzerrt oder ausgelöscht werden, um die Gewalt der gemeinsamen Sklaven- und Kolonialvergangenheit der Städte zu minimieren und eine romantisierte Gegenwart zu fördern. Mit Herausgebern aus drei Kontinenten und Mitwirkenden aus der ganzen Welt ist dieses Werk eine wahrhaft internationale Zusammenarbeit.
--Gwendolyn Midlo Hall, Autorin von Slavery and African Ethnicities in the Americas: Restoring the Links.