Bewertung:

Das Buch untersucht die sich vertiefende Kluft zwischen konservativen und progressiven Christen in Amerika und vertritt die These, dass sie nicht mehr als Teil derselben Religion betrachtet werden können. Durch eine Kombination aus soziologischen Daten, Interviews und Literaturanalysen zeigen die Autoren die gegensätzlichen Werte und Überzeugungen dieser Gruppen auf.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und aufschlussreich und bietet eine gründliche Untersuchung der Unterschiede zwischen konservativem und progressivem Christentum. Die Verwendung von empirischen Belegen und Interviews aus erster Hand verleiht der Analyse zusätzliche Tiefe. Das Buch ist für ein allgemeines Publikum zugänglich, ohne die wissenschaftliche Strenge zu vernachlässigen, so dass es sowohl für Akademiker als auch für Laien nützlich ist. Es regt die Leser dazu an, gängige Annahmen über das Christentum in Amerika zu überdenken.
Nachteile:Einige Leser werden vielleicht feststellen, dass sich das Buch eher wie eine Forschungsarbeit als ein Buch für ein allgemeines Publikum liest. Es gibt Behauptungen, die intellektuell unredlich erscheinen oder nicht ausreichend belegt sind. Der Schwerpunkt liegt in erster Linie auf dem amerikanischen Christentum, was die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Kontexte einschränken kann. Einige Kritiker erwähnen eine unzureichende theologische Nuancierung und eine begrenzte Stichprobe in Bezug auf die Vielfalt innerhalb der christlichen Konfessionen.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
One Faith No Longer: The Transformation of Christianity in Red and Blue America
Unüberbrückbare Differenzen treiben die Spaltung zwischen progressiven und konservativen Christen voran - steht eine Scheidung bevor?
Der politischen Polarisierung in Amerika wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt, aber weit weniger der wachsenden Spaltung zwischen progressiven und konservativen Christen. In diesem bahnbrechenden neuen Buch stellen George Yancey und Ashlee Quosigk die provokante Behauptung auf, dass sich progressive und konservative Christentümer in ihren Grundwerten so weit voneinander entfernt haben, dass sie als zwei getrennte Religionen betrachtet werden sollten.
Die Autoren stützen sich sowohl auf quantitative Daten als auch auf Interviews, um herauszufinden, wie progressive und konservative Christen bestimmen, mit wem sie sich religiös verbinden, und wie sie sich voneinander abgrenzen. Sie stellen fest, dass progressive Christen bei der Entscheidung, wer zu ihrer Gruppe gehört, die politische Übereinstimmung in Bezug auf Fragen der sozialen Gerechtigkeit betonen und sich weniger auf die theologische Übereinstimmung konzentrieren. Bei konservativen Christen hingegen geht es vor allem darum, ob man mit ihnen in zentralen theologischen Punkten übereinstimmt. Progressive und konservative Christen orientieren sich also bei der Bestimmung ihrer sozialen Identität und ihrer moralischen Werte an völlig unterschiedlichen Faktoren.
In einer Zeit, in der Religion und Politik noch nie so verflochten schienen, bietet One Faith No Longer eine zeitgemäße und überzeugende Neudefinition eines uralten Konflikts.