Bewertung:

No Longer Newsworthy von Christopher Martin bietet eine kritische Untersuchung darüber, wie sich der Schwerpunkt der Mainstream-Medien weg von Arbeits- und Arbeiterthemen hin zu Verbraucherberichterstattung verlagert hat, angetrieben durch das Streben nach Werbeeinnahmen. Das Buch wird für seine aufschlussreiche Analyse und die historische Perspektive der Medienberichterstattung über die Arbeitswelt sowie für sein zugängliches Format gelobt.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet eine einzigartige Perspektive auf die Beziehung zwischen den Geschäftsstrategien der Medien und der Arbeitsberichterstattung. Es ist leicht zu lesen, enthält viele Grafiken und Diagramme und ist mit nur 200 Seiten sehr knapp gehalten. Der detaillierte historische Kontext und die ausführliche Dokumentation spezifischer Beispiele erhöhen seine Glaubwürdigkeit.
Nachteile:Einige Leser könnten den Fokus des Buches auf die Geschäftsentscheidungen der Medien als etwas engstirnig empfinden, und es könnte der Wunsch nach einer umfassenderen Behandlung aktueller arbeitsrechtlicher Fragen über die Rolle der Medien hinaus bestehen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
No Longer Newsworthy: How the Mainstream Media Abandoned the Working Class
Bis der jüngste politische Wandel die Arbeiter wieder ins Rampenlicht der Medien rückte, hatten die Mainstream-Medien diesen bedeutenden Teil der amerikanischen Gesellschaft mehr als vier Jahrzehnte lang weitgehend ignoriert und sich stattdessen auf den wohlhabenden "gehobenen" Verbraucher konzentriert. Christopher R. Martin zeigt nun auf, warum und wie die Medien die amerikanische Arbeiterklasse aus den Augen verloren haben und welche Auswirkungen dies hatte.
Die vernichtende Anklage gegen die Mainstream-Medien, die sich durch No Longer Newsworthy zieht, ist ein Weckruf für die entscheidende Rolle der Medien bei der Berichterstattung über Gewerkschaften, Arbeiter und die Leser aus der Arbeiterklasse. Während Martin den Niedergang der Berichterstattung über Gewerkschaften ab den späten 1960er Jahren nachzeichnet, zeigt er die Verschiebung der Berichterstattung auf, als die Mainstream-Medien die Gewerkschaften zugunsten von Verbraucher- und Geschäftsinteressen aufgaben. Als vor allem die Zeitungen die Leser aus der Arbeiterklasse als nutzlos für ihr Geschäftsmodell abtaten, wurde der amerikanische Arbeiter unsichtbar. In No Longer Newsworthy befasst sich Martin mit dieser Schwerpunktverlagerung, dem Verlust der politischen Stimme der Arbeiterklasse und dem Aufkommen konservativerer Medien in Form von christlichem Fernsehen, Talkradio, Fox News und konservativen Websites.
In Anbetracht unserer zerrütteten Gesellschaft und Nachrichtenmedien gibt Martin den Mainstream-Medien Empfehlungen, wie sie sich gegen rechte Medien zur Wehr setzen und die Arbeiterklasse wieder als entscheidend für ihr Publikum und ihre demokratische Funktion anerkennen können.