Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Not So Plain as Black and White: Afro-German Culture and History, 1890-2000
Seit dem Mittelalter haben Afrikaner in Deutschland als Sklaven und Gelehrte, Gastarbeiter und Flüchtlinge gelebt. Nachdem Deutschland 1871 eine einheitliche Nation geworden war, erwarb es mehrere afrikanische Kolonien, verlor sie aber nach dem Ersten Weltkrieg.
Kinder deutscher Mütter und afrikanischer Väter, die während der französischen Besatzung Deutschlands geboren wurden, wurden von den Nazis verfolgt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Kinder von in Deutschland stationierten afroamerikanischen GIs und deutschen Müttern geboren. Heute gibt es in Deutschland 500.000 Afrodeutsche bei einer Bevölkerung von 80 Millionen.
Dennoch werden sie von der deutschen Gesellschaft immer noch als "Ausländer" angesehen, da man davon ausgeht, dass sie entweder Afrikaner oder Afroamerikaner, aber niemals Deutsche sind. In den letzten Jahren hat das Thema Afrodeutsche aus mehreren Gründen das Interesse von Wissenschaftlern in allen Bereichen der Geisteswissenschaften geweckt. Die Betrachtung von Afrodeutschen ermöglicht es uns, eine andere Dimension der Vorstellungen von Ethnie im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert zu sehen, die zum Holocaust führten.
Jahrhunderts, die zum Holocaust führten. Darüber hinaus bietet die Erfahrung der Afrodeutschen einen Einblick in die Transformation des heutigen Deutschlands in eine multikulturelle Gesellschaft, ob sie nun gewollt ist oder nicht. Der Band betritt Neuland, indem er sich nicht nur mit dem Thema Afrodeutsche befasst, sondern auch Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammenführt.
Patricia Mazon ist außerordentliche Professorin im Fachbereich Geschichte an der State University of New York at Buffalo. Reinhild Steingrover ist außerordentliche Professorin in der Abteilung für Geisteswissenschaften an der Eastman School of Music an der Universität von Rochester.