Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende wissenschaftliche Analyse der hybriden und nichtstaatlichen Kriegsführung anhand verschiedener historischer Fallstudien. Es bietet zwar wertvolle Einblicke und ist für Militärexperten und Studenten der modernen Kriegsführung zu empfehlen, für den allgemeinen Leser ist es jedoch eher langweilig und zu detailliert.
Vorteile:⬤ Interessante und gründliche Analyse der hybriden Kriegsführung
⬤ bietet neue Einsichten und Erkenntnisse
⬤ unverzichtbare Lektüre für Studenten und militärische Planer
⬤ deckt eine Reihe von Fallstudien zum besseren Verständnis ab.
⬤ Stellenweise langweilig
⬤ zu detailliert und für allgemeine Leser nicht fesselnd
⬤ liest sich eher wie eine These als eine fesselnde Erzählung
⬤ einige wissenschaftliche Modelle werden als zu grobkörnig kritisiert.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Nonstate Warfare: The Military Methods of Guerillas, Warlords, and Militias
Wie nichtstaatliche Militärstrategien die traditionelle Sichtweise der Kriegsführung verändern
Seit dem 11. September 2001 wird bewaffneten nichtstaatlichen Akteuren von Wissenschaftlern, politischen Entscheidungsträgern und Militärs verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt und diskutiert. Den Debatten über die nichtstaatliche Kriegsführung und wie man ihr begegnen sollte, liegt eine entscheidende Annahme zugrunde: dass staatliche und nichtstaatliche Akteure sehr unterschiedlich kämpfen. In Nonstate Warfare stellt Stephen Biddle diese Unterscheidung auf den Kopf und argumentiert, dass es eigentlich nichts gibt, was staatliches und nichtstaatliches militärisches Verhalten voneinander trennt. Durch einen eingehenden Blick auf das militärische Verhalten nichtstaatlicher Akteure zeigt Biddle, dass viele nichtstaatliche Armeen heute "konventioneller" kämpfen als viele staatliche Armeen und dass die Innenpolitik nichtstaatlicher Akteure - ihre institutionelle Reife und ihre Kriegseinsätze und nicht ihre materiellen Waffen oder Ausrüstungen - Taktiken und Strategien bestimmen.
Biddle ordnet die Methoden nichtstaatlicher und staatlicher Akteure einem Kontinuum zu, das von der irregulären Kriegsführung im Fabian-Stil bis hin zur Kriegsführung im napoleonischen Stil mit Massenheeren reicht, und er stellt eine systematische Theorie vor, die die Position eines jeden nichtstaatlichen Akteurs auf diesem Spektrum erklärt. Biddle zeigt, dass sich die meisten Kriege seit mindestens einem Jahrhundert in der gemischten Mitte des Spektrums bewegen, und argumentiert, dass materielle und stammeskulturelle Erklärungen für die Methoden der nichtstaatlichen Kriegsführung die beobachteten Muster der Kriegsführung nicht angemessen erklären. Anhand einer Reihe historischer Beispiele - vom Libanon und Irak bis hin zu Somalia, Kroatien und dem Vietcong - zeigt Biddle, dass die Betrachtung staatlicher und nichtstaatlicher Kriegsführung als sich gegenseitig ausschließend zu Fehlern in Politik und Wissenschaft führen kann.
Als umfassende Darstellung von Kampfmethoden und militärischen Argumenten bietet Nonstate Warfare ein neues Verständnis für militärisches Verhalten in Kriegszeiten.