
Nick Goss: Margaritas at the Mall: Cat. Cfa Contemporary Fine Arts Berlin
In seinen neuen Gemälden scheint Nick Goss auf den Modus des Gedächtnisses abzuzielen; wie es zu jedem Zeitpunkt notwendigerweise mehr als einen Ort, mehr als eine Logik enthält. Andererseits ist es leicht, Goss' Werke in der Logik der modernistischen Collage oder dem kubistischen Zwang zum Zerschneiden zu lesen.
In seinem Gemälde „Last of England“ ist eine Schar von Menschen in Weimaresscher Manier wie in einem zerbrochenen Spiegel gefangen - eine Tasche, ein Schal, etwas, das unter dem Arm getragen wird, alles Teile auf derselben flachen Ebene. Aber wenn man sich länger mit ihnen beschäftigt, hat man nicht den Eindruck von Entfremdung oder Desorientierung wie in Ho¨chs surrealen Assemblagen oder Kirchners frechen Straßenbildern. Ich sehe die Menschen in Goss' neuen Gemälden vielmehr, wie Burial es ausdrückt, als Fremde, an die man stillschweigend glaubt und die mit Gnade ausgestattet sind.
Die Fragmentierung in diesen Werken könnte also besser als eine Art Sampling verstanden werden, wie in der Musik. In der Abgehobenheit liegt ein gewisser Humor, denn in Goss' Gemälden gibt es immer etwas mehr als das, was wir sehen, egal wie flach, verdorben oder vergeudet es auch erscheinen mag.
Es war lustig auf der Bowlingbahn, bis es nicht mehr lustig war... Oder?