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Niki de Saint Phalle: The Retrospective
Über Saint Phalles radikale Kunst als Gesellschafts- und Institutionskritik
Niki de Saint Phalles sinnliche Nanas - farbenfrohe, dralle Frauenfiguren - legten den Grundstein für ihren internationalen Erfolg über die Kunstwelt hinaus. Doch das kreative Spektrum der Autodidaktin ist viel breiter, und ihr unkonventionelles Oeuvre - von Malerei und Zeichnung über Assemblagen, Performances, Theater, Film und Architektur - ist subversiver und gesellschaftskritischer, als weithin angenommen. Nicht zuletzt durch die Verarbeitung eigener Erfahrungen setzte sich Saint Phalle mit sozialen und politischen Themen auseinander und hinterfragte Institutionen und Vorbilder auf eine Weise, die heute so aktuell ist wie eh und je. Die Publikation wirft ein neues Licht auf die außergewöhnliche Persönlichkeit der Künstlerin und enthüllt ein Werk, das stets überraschend und exzentrisch, emotional, dunkel und brutal, humorvoll und heiter ist.
Niki de Saint Phalle (1930-2002) wurde in der Nähe von Paris geboren und zog 1933 in die USA. Während ihrer Teenagerjahre war Saint Phalle als Fotomodell tätig und erschien 1949 auf dem Titelblatt von Life und drei Jahre später auf dem Titelblatt der französischen Vogue. Mit 18 brannte Saint Phalle mit dem Schriftsteller Harry Mathews durch und zog nach Cambridge, Massachusetts, und später nach Paris, wo sie in der Galerie Alexander Iolas ausstellte. 1971 heiratete Saint Phalle Jean Tinguely und schuf in diesem Jahrzehnt die öffentlichen Skulpturen und Parks, für die sie berühmt wurde. Saint Phalle starb im Mai 2002 in Kalifornien an einem Emphysem.