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No One to Meet: Imitation and Originality in the Songs of Bob Dylan
(Eine bahnbrechende Würdigung Dylans als literarischer Praktiker)
(GEWINNER DES ELIZABETH AGEE PREISES FÜR AMERIKANISCHE LITERATUR)
Das literarische Establishment neigt dazu, Bob Dylan als einen faszinierenden, wenn auch verwirrenden Außenseiter zu betrachten. Das änderte sich über Nacht, als Dylan 2016 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde und uns herausforderte, ihn als integralen Bestandteil unseres nationalen und internationalen literarischen Erbes zu betrachten. No One to Meet: Imitation and Originality in the Songs of Bob Dylan stellt den Künstler Dylan in eine lange Tradition literarischer Produktion und bietet einen innovativen Weg zum Verständnis seiner einzigartigen und oft umstrittenen Kompositionsmethoden.
In klarer Prosa zeigt Raphael Falco die Ähnlichkeit zwischen dem, was die Schriftsteller der Renaissance imitatio nannten, und der Art und Weise, wie Dylan sich traditionelle Lieder ausleiht, verdaut und umgestaltet. Obwohl Dylans lyrische Haltungen ein postromantisches, "avantgardistisches" Bewusstsein suggerieren könnten, zeigt No One to Meet, dass Dylans kreativer Prozess Anleihen bei den Methoden klassischer und Renaissance-Autoren macht und diese kreativ erweitert.
Anhand zahlreicher Beispiele, darunter Dylans bisher unveröffentlichte Manuskriptauszüge und Archivmaterial, beleuchtet Raphael Falco, wie der uralte Prozess der poetischen Nachahmung, der seit der griechisch-römischen Antike überliefert ist, uns erlaubt, Dylans musikalische und lyrische Technik zu verstehen. Indem er Dylan fest in den Kontext einer uralten poetischen Praxis stellt, vertieft No One to Meet unsere Wertschätzung für Dylans Lieder und erlaubt uns, ihn als das zu feiern, was er wirklich ist: ein großer Schriftsteller.