Bewertung:

Noche Triste ist ein ergreifendes Erinnerungsbuch von Robert Radin, in dem er seinen persönlichen Kampf mit der Magersucht in den 1980er Jahren schildert und dabei auch den historischen Kontext der Krankheit beleuchtet. Das Buch zeichnet sich durch seine emotionale Tiefe und seine informative Erzählung aus, die Einblicke in die Erfahrungen von Männern mit Magersucht und die breiteren gesellschaftlichen Implikationen des Körperbildes bietet.
Vorteile:Die Memoiren sind wunderschön geschrieben und verweben persönliche und historische Erzählungen wirkungsvoll. Sie sind erhellend, kraftvoll und bieten eine einzigartige Perspektive auf Magersucht als männliche Erfahrung. Der Schreibstil ist fesselnd und zugänglich, so dass das Buch trotz des schweren Themas schnell zu lesen ist.
Nachteile:Die emotionale Intensität könnte für einige Leser eine Herausforderung sein. Während der historische Kontext geschätzt wird, wünschen sich manche vielleicht mehr Tiefe in bestimmten Bereichen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Noche Triste: A Memoir of Anorexia
In Noche Triste („Traurige Nacht“) erkundet Robert Radin seine Kämpfe mit der Magersucht in den 1980er Jahren.
Er untersucht auch die Geschichte der Selbstverhungerung - ihre Wurzeln in religiösen Reinigungsritualen, ihre Entwicklung zu einem Unterhaltungswahn, ihre Verwendung als Mittel des Widerstands - und zwingt uns dabei, neu darüber nachzudenken, was es bedeutet, magersüchtig zu sein. Als sein Hungern zu einem zunehmend politischen Akt wird und er sich nach Mexiko wagt, allein, entfremdet von geliebten Menschen, erkennen wir, dass er von etwas Gefährlichem beherrscht wird, das weder er noch wir vollständig verstehen.
Noche Triste ist eine erschütternde, aufschlussreiche Chronik einer komplexen Krankheit, geschrieben in exquisiter Prosa.