
Nordic Party Members: Linkages in Troubled Times
Politische Parteien sorgen in Zeiten, in denen populistische Kräfte die Stabilität vieler westlicher Demokratien bedrohen, für Kontinuität auf der Elitenebene und in der breiten Wählerschaft.
Die Parteien haben jedoch turbulente Zeiten erlebt, mit sinkenden Mitgliederzahlen bei den etablierten Parteien, unbeständigen Wählerschaften und dem Aufkommen neuer Parteien. Dieser Sammelband soll einen analytischen Beitrag dazu leisten, was Parteiendemokratie bedeutet, wie sie untersucht werden kann und unser Wissen darüber erweitern, wer die Parteimitglieder sind, was sie tun und wie einflussreich sie in politischen Entscheidungsprozessen sind.
Es liegt auf der Hand, dass Wahlen in regelmäßigen Abständen eine Verbindung herstellen. Bietet die Parteimitgliedschaft, selbst nach einem Mitgliederrückgang, eine zusätzliche, repräsentative Verbindung, die Demokratie und Stabilität in Gesellschaften nach der Spaltung unterstützt? Die nordischen Parteiensysteme haben zentrale Elemente ihrer alten Fünf-Parteien-Systeme beibehalten, mit (meist) großen sozialdemokratischen Parteien und einer variablen Geometrie der konservativen, liberalen, agrarischen und linkssozialistischen Kräfte. Sie haben den Aufstieg neuer Parteien und insbesondere die zunehmende Stärke von Anti-Establishment-Parteien erlebt, die auf Stimmenfang gehen und in den meisten Ländern durch einwanderungsfeindliche Gefühle genährt werden.
Im Gegensatz zu einem Großteil der neueren Forschung untersucht dieses Buch das stabile Element in der nordischen Massenpolitik, nämlich die Parteien als Mitgliederorganisationen: Wie viele Mitglieder? Warum treten sie Parteien bei? Wie stark beteiligen sie sich? Erleben sie politischen Einfluss? Die übergreifende Frage ist, inwieweit die Parteiorganisationen, die durch öffentliche Subventionen stark statuiert wurden, durch ihre Mitgliedschaft eine Verbindung zur Zivilgesellschaft aufrechterhalten.