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Normality and Pathology in Childhood: Assessments of Development
Anna Freuds Buch befasst sich mit einem sehr vernachlässigten Aspekt der Psychoanalyse - der Normalität. Es befasst sich vor allem mit den gewöhnlichen Erziehungsproblemen, mit denen alle Eltern konfrontiert sind, und mit den üblichen Phänomenen, denen jeder Kliniker begegnet. Obwohl es in erster Linie praktisch und klinisch ausgerichtet ist, leistet es auch einen wichtigen theoretischen Beitrag zur Psychologie.
Die Autorin beginnt mit einer Darstellung der Entwicklung der analytischen Kinderpsychologie, ihrer Techniken und ihrer Quellen in der Analyse von Kindern und Erwachsenen und der direkten Beobachtung des Kindes. Sie beschreibt dann den Verlauf der normalen Entwicklung, wie sie behindert oder erleichtert werden kann, welche unvermeidlichen Belastungen und Variationen der Normalität auftreten. Sie skizziert ein Schema zur Beurteilung der Normalität und zur Bewertung und Klassifizierung von pathologischen Phänomenen im Hinblick auf die Behinderung der normalen Entwicklung und nicht auf die Schwere der Symptome. Es wird das Problem der Vorhersage der Folgen kindlicher Faktoren für die Pathologie des Erwachsenen angesichts der kontinuierlichen Entwicklung des Kindes hervorgehoben. Schließlich wird die Kinderanalyse sowohl als therapeutische Methode als auch als Mittel zur Erweiterung des Wissens betrachtet.
Anna Freud zeichnete sich durch eine straffe und systematische Gliederung ihres Materials sowie durch die Lesbarkeit, Klarheit und Sparsamkeit ihrer Schriften aus. Wie von einer der bedeutendsten Psychoanalytikerinnen ihrer Zeit zu erwarten war, ist ihr Buch ein Werk von großer Bedeutung.