
Nostalgia - More bitter than sweet: Are nostalgic people rather sad than happy after all?
Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Psychologie - Sonstiges, Note: 1,0, LMU München (Institut f r Wirtschafts- und Sozialpsychologie), Sprache: Deutsch: Englisch, Beschreibung: Eine der Essenzen des menschlichen Seins ist, dass wir uns in der Zeit bewusst sind. Wir blicken nicht nur mit Angst oder Vorfreude in die Zukunft, sondern sprechen auch gerne von der "guten alten Zeit".
Nostalgie - die als sentimentale Sehnsucht nach der Vergangenheit verstanden werden kann - ist gerade in jüngster Zeit zu einem allgegenwärtigen Thema in Gesellschaft und Medien geworden (siehe TV-Shows wie "Die 80er Show" und "Happy Days"). Allerdings ist unklar, ob Nostalgie letztlich eher adaptiv oder maladaptiv ist. Seit ihrer ersten wissenschaftlichen Erwähnung im 17.
Jahrhundert wurde die Nostalgie als Belastung oder sogar als klinische Krankheit angesehen, da sie dazu führen kann, dass die Menschen vergeblich über bessere Zeiten nachgrübeln oder sich in der Vergangenheit verlieren, ohne mit der Gegenwart umgehen zu können. In jüngster Zeit sind jedoch einige Psychologen zu der Auffassung gelangt, dass Nostalgie dem Leben eher Freude bereiten kann.
Doch die Frage, ob Nostalgie eher ein Problem oder ein Vergnügen ist, ist bisher kaum empirisch untersucht worden. Deshalb versucht dieses Buch, mehr Licht in diese Frage zu bringen, indem es die Ergebnisse einer empirischen Studie mit einer repräsentativen Stichprobe von 160 deutschen Bürgern vorstellt. Im Einklang mit der historisch negativen Auffassung von Nostalgie und im Gegensatz zu ihrer gegenwärtigen positiven Konnotation zeigen die Daten, dass Nostalgie negativ mit der Lebenszufriedenheit korreliert ist.
Theoretische Implikationen für mögliche Mediatoren zwischen Nostalgie und Lebenszufriedenheit werden gezogen. Darüber hinaus werden Charaktereigenschaften von hochgradig nostalgischen Menschen beobachtet.