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Vatican Council Notebooks: Volume Two
Eine überraschende Nachricht! Mit diesen Worten reagierte Pater Henri de Lubac S. J., dessen Rechtgläubigkeit so heftig angegriffen worden war, auf die Ankündigung seiner Auswahl zur Teilnahme am 2. vatikanischen Konzil. Vatikanischen Konzil. Seine Teilnahme als Theologe und Experte sollte das Konzil nachhaltig beeinflussen, und seine Einsichten und Kommentare sind in diesen lang erwarteten Bänden festgehalten.
Dies ist der zweite Band von de Lubacs Notizbüchern, die die zweijährige Vorbereitungszeit, die vier Konzilssitzungen und die drei Perioden zwischen den Sitzungen nachzeichnen. Der bedeutende Theologe de Lubac ist ein sicherer Führer für den Leser, indem er uns in die theologische Atmosphäre des Konzils einführt und uns hilft zu verstehen, was in den oft lebhaften Debatten auf dem Spiel stand.
De Lubac zögert nicht, klar und deutlich zu sagen, was er von den Theologen in seinem Umfeld hält, von den neuen Konzepten, die durch das Konzil entstanden sind, oder von den Problemen, die er für den christlichen Glauben als besonders schwerwiegend erachtet. Diese Notizbücher laden uns zu einem besseren historischen und theologischen Verständnis des Konzils ein.
Neben den Informationen über die zahlreichen Aspekte der konziliaren Versammlung ist es vor allem die starke Präsenz der Menschen und ihrer Psychologie, die das Zeugnis dieser Notizbücher so fesselnd macht. De Lubac gelingt es hervorragend, das Porträt der Teilnehmer mit wenigen Worten zu skizzieren. Unter den vielen interessanten Begegnungen erzählt er von der Vertiefung seiner Bekanntschaft mit Josef Ratzinger, den er als einen ebenso friedfertigen und freundlichen wie kompetenten Theologen beschreibt. Ebenso beobachtete er während der langen Diskussion über den Entwurf der Konstitution Gaudium et Spes die Durchsetzungskraft von Karol Wojtyla, dessen Interventionen ihn wegen der Ernsthaftigkeit, der Strenge und der Festigkeit seines Glaubens beeindruckten, was in ihm ein lebendiges Gefühl geistiger Freundschaft hervorrief, das erwidert wurde.